19. Januar 2024 / News aus der Welt

Autobahn in Hessen weiter gesperrt - Lkw-Fahrer stirbt

Auch am frühen Morgen war die A5 in Mittelhessen noch gesperrt. Wegen Schnee und Eisglätte können Lkw nicht weiterfahren. Es gibt aber auch andere Gründe.

Bei einem Auffahrunfall auf der Autobahn 5 ist ein 50 Jahre alter Lkw-Fahrer gestorben.
von dpa

Auch in der Nacht zu Freitag haben zahlreiche Lastwagen die A5 in Mittelhessen wegen Schnees und Eises blockiert. Zwischen Gießen und Alsfeld war die Autobahn seit Donnerstagmittag gesperrt, wie eine Polizeisprecherin in der Nacht mitteilte. Bei einem Auffahrunfall bei Reinhardshain nahe Gießen kam auf der A5 ein 50 Jahre alter Lkw-Fahrer ums Leben. Der Mann war mit seinem Sattelzug kurz nach Mitternacht nahezu ungebremst auf das Ende eines Staus aufgefahren, wie die Polizei am Morgen mitteilte. Er starb noch an der Unfallstelle. Der Stau hatte sich gebildet, als Fahrzeuge bei Schnee und Glätte liegen geblieben waren, wie die Polizei berichtete.

Die Wetterlage soll sich heute aber nach den starken Schneefällen der Vortage entspannen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet nur noch vereinzelt Neuschnee, vor allem im Norden. Auch am Samstag soll es zumeist trocken bleiben.

In der Nacht machten die Straßenverhältnisse aber noch zahlreichen Autofahrern zu schaffen. Wie die Polizei mitteilte, versuche man auf der A5 die Lastwagenfahrer zum Weiterfahren zu bewegen. Das werde aber nicht nur durch das Wetter erschwert.

Einige Fahrzeuge hätten keinen Treibstoff mehr, weil die Fahrer ihre Heizungen hätten laufen lassen. Außerdem würden einige Fahrer nicht starten, weil sie sich an die gesetzliche Ruhezeiten halten müssten. Durch das Winterwetter hätten sich bereits in der vorherigen Nacht lange Staus gebildet, weil Lkw auf glatten Straßen nicht mehr vorwärts gekommen oder quer über die Fahrbahn gerutscht seien.

Auch Glätteunfälle gab es am Abend, etwa nahe Freudenstadt in Baden-Württemberg. Fünf Fahrzeuge kollidierten, nachdem ein Lkw wetterbedingt auf der B294 nicht mehr weiterfahren konnte und überholt werden musste. Vier Menschen wurden dabei verletzt.

Wetterdienst meldet Zwischenhocheinfluss

Der DWD meldete, dass die polare Kaltluft unter Zwischenhocheinfluss gerate und nur der Norden von Tiefausläufern gestreift werde. Heute würden im Norden und Nordwesten einzelne, im Küstenbereich häufiger und kräftige Schnee- und Graupelschauer erwartet, vereinzelt mit Gewittern. An den Alpen werde mit abklingenden Schneefällen gerechnet. Ansonsten gebe es einen Wechsel von Sonne und Wolken. Über der Mitte und dem Süden herrsche meist leichter Dauerfrost. Sonst seien 0 bis 4 Grad zu erwarten, an der Küste bis zu 6 Grad.

In der Nacht zu Samstag gebe es allenfalls im äußersten Nordosten noch vereinzelt Schneeschauer, hieß es weiter. Streckenweise sei mit Glätte durch tagsüber angetauten Schnee oder in Regionen mit dichtem Nebel durch gefrierende Nebelnässe zu rechnen. Tagsüber werde es vielfach trocken bleiben.

Rettungskräfte halfen mit Decken und heißen Getränken

Am Donnerstag hatten Hunderte Menschen stundenlang in Staus auf Autobahnen festgesteckt. Schnee und glatte Straßen hatten in der zu erheblichen Behinderungen auf Straßen geführt. Betroffen waren vor allem die Autobahnen 3, 4, 5 und 7.

In Osthessen wurden die Menschen in kilometerlangen Staus von Rettungskräften mit Decken und heißen Getränken versorgt. Auch im Süden Nordrhein-Westfalens staute sich der Verkehr sowie auf der A3 im nördlichen Rheinland-Pfalz. Auf den meisten Autobahnen entspannte sich die Lage im Laufe des Tages wieder und Staus lösten sich auf.

An Deutschlands größtem Flughafen Frankfurt waren am Donnerstag noch Hunderte Flüge annulliert worden. Auch einige Schulen waren am Donnerstag geschlossen geblieben - zum Beispiel im Landkreis Göttingen im Süden Niedersachsens. ICE-Züge zwischen Stuttgart und Paris fielen wegen der Witterungsbedingungen in Frankreich aus. Schon am Mittwoch waren Menschen in weiten Teilen Deutschlands auf glatten Straßen und Wegen ins Rutschen gekommen. Es gab bundesweit zahlreiche Unfälle. Das ganz große Chaos war aber ausgeblieben.


Bildnachweis: © Karl-Ernst Crönlein/Fuldamedia/dpa
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