Der Mann mit den vielleicht größten Füßen der Welt hat in Venezuela drei neue Paar Schuhe eines deutschen Schuhmachers überreicht bekommen. «Ich bin glücklich, denn es ist ein großer Segen, neue Schuhe zu haben», sagte der 28-jährige Jeison Rodriguez, der aufgrund einer Krankheit immer weiter wächst, der dpa. Der sich längst in Rente befindende Schuhmacher Georg Wessels (71) ist dafür aus dem westlichen Münsterland in Nordrhein-Westfalen extra nach Venezuela in die nördliche Stadt Maracay angereist, wo Rodriguez wohnt. Im Gepäck hatte er ein Paar Sandalen, geschlossene Straßenschuhe und einen Mix aus beiden mit einer Schuhgröße von knapp unter 70 für die mehr als 40 Zentimeter langen Füße. «Wir haben diese Schuhe jetzt absichtlich etwas größer gemacht, als er sie tatsächlich benötigt», sagte Wessels, damit Rodriguez damit noch etwas länger herumlaufen könne. In einem halben oder einem Jahr würde er sehr wahrscheinlich schon wieder neue Maße benötigen. Wegen der Sicherheitslage in Venezuela hat Wessels bei der Reise Hilfe von der deutschen Botschaft und katholischen Kirche bekommen. Ein Tumor an der Hirnanhangdrüse lässt die Erkrankten wie Rodriguez immer weiter wachsen - mit gefährlichen Folgen. Stoppen Medikamente und eine Operation das Wachstum nicht, sterben die Riesenwüchsigen meist früh. Der Körper kommt dann nicht mehr mit der Größe zurecht. «Das Geld für die Behandlung hat Jeison nicht», sagte Wessels bereits vor der Abreise. Bei der letzten Messung war Rodriguez 2,36 Meter groß. «Ich habe starke Schmerzen in meinem Rücken, meinem Nacken, meiner Wirbelsäule», erzählte der 28-Jährige. «Ich lebe in einer Wohnung, die zu klein für mich ist, weshalb ich meinen Kopf häufig neigen muss und wenn ich das vergesse, stoße ich ihn mir an.» Über eine Cousine von Rodriguez, die in Deutschland einen Bericht über das Schuhgeschäft von Wessels gesehen hatte, sind die beiden in Kontakt gekommen. Seit vielen Jahrzehnten beschenkt der Schuhspezialist die größten Menschen der Welt mit passendem Schuhwerk. Anfangs waren die Aktionen verbunden mit Werbung für sein Schuhgeschäft in Vreden. Mittlerweile aber sei so viel privates Geld in die Reisen geflossen, dass er das nur mit der Freundschaft zu seinen Kunden erklären könne. Menschen wie Jeison würden ihm einfach leidtun, sagte Wessels. Gefertigt hat die neuen Schuhe sein Neffe Adrian, der das Geschäft übernommen hat.Trauriger Hintergrund: Tumor ist Grund für Wachstum
Besondere Freundschaft zu Kunden
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Deutsche Schuhe für die wohl längsten Füße der Welt
Ein Schuhmacher aus dem Münsterland beschenkt seit Jahren Riesenwüchsige. Jetzt ging die Reise nach Südamerika. Ein Venezolaner mit mehr als 40 Zentimeter langen Füßen war der Empfänger.
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