23. Juni 2022 / Wissenswertes

Leiter Tierschutz Jörg Altemeier unterwegs im Auftrag des Tierwohls

Tönnies-Fachmann gefragt

Jörg Altemeier ist derzeit ein gefragter Mann. Der Leiter der Stabsstelle Tierschutz bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück war in den vergangenen Wochen gleich auf mehreren renommierten Fach-Veranstaltungen als Redner unterwegs. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in Budapest und den Niederlanden. Dort sprach er unter anderem über die neusten Erkenntnisse in Sachen Tierschutz und die Afrikanische Schweinepest (ASP).

Ende April war Jörg Altemeier zu Gast auf dem Mitteldeutschen Schweineforum in Leipzig, wo er über das Thema ASP aus der Sicht eines Schlacht- und Zerlegebetriebs referierte. »Es muss das oberste Ziel sein, dass die ASP nicht weiter in den Hausschweinebestand gelangt. Die Landwirtschaft muss sich daher mehr denn je an die Prinzipien in Sachen Biosicherheit halten«, unterstrich der Tönnies-Experte.

In der folgenden Podiumsdiskussion ging es auch um Exportbeschränkungen aufgrund der ASP – und die Perspektiven für die Branche. »Der Export ist wichtig für uns. Wir exportieren keine ganzen Tiere zum Beispiel nach China, aber die Teilstücke, die hier niemand isst: Pfötchen, Schnäuzchen, Schwänzchen. Die sind dort Delikatessen«, sagte Jörg Altemeier. Nur so könne eine ganzheitliche Verwertung der Tiere und damit eine ganzheitliche Wertschöpfung gelingen.

Um die ASP ging es Mitte Mai auch auf dem renommierten Symposium zum Schweinegesundheitsmanagement (ESPHM) in Budapest. Dort war Jörg Altemeier als Keynote-Speaker vor 1.500 internationalen Expertinnen und Experten auf der Bühne. Neben dem Thema Biosicherheit als vorbeugende Maßnahme gegen die Afrikanische Schweinepest legte er den Fokus auf die Zukunftsperspektiven der Branche. Zudem ging es um das eigene Labor der Unternehmensgruppe, das allein im vergangenen Monat mehrere zehntausend Proben der angelieferten Tiere genommen und untersucht hat. »Das gibt es in diesem Umfang nur in Deutschland«, erläuterte der Tierschutzexperte des Rheda-Wiedenbrücker Lebensmittelkonzerns.


Jörg Altemeier während des Vortrags beim ESPHM in Budapest

Besonders gefreut hat sich Jörg Altemeier zudem über die Einladung der Tierschutzorganisation „Eyes on Animals“ zur Konferenz nach Zandvoort in den Niederlanden. Auf selbiger Veranstaltung sprach im Übrigen auch Prof. Dr. Temple Grandin, eine der renommiertesten Tierschutzforscherinnen der Welt. Jörg Altemeier stellte in seinem Vortrag die vielfältigen und umfangreichen Tierschutzmaßnahmen bei der Entladung und Einstallung an den Tönnies-Standorten vor. So wird jedes Tier bei der Abladung durch geschultes Personal und zusätzlich von amtlichen Tierärzten der Veterinärbehörde unter die Lupe genommen. Die Schweine ruhen nach der Ankunft zudem zwei Stunden, bekommen dabei entspannende Musik auf die Ohren, eine Wasser-Berieselung von oben und Beschäftigungsmaterial. Darüber hinaus ist der Stall mit einer leichten Steigung von 3 Prozent gebaut worden. »Weil die Schweine lieber bergauf als bergab laufen«, wie Jörg Altemeier unterstreicht.

Das Unternehmen habe zahlreiche Tierschutzmaßnahmen etabliert, teils weit über den gesetzlichen Standard hinaus. »Aus ethischen Gründen ist das für uns selbstverständlich. Zudem würden wir uns ins eigene Knie schießen, wenn wir darauf nicht achten würden. Denn durch Stress und Panik leidet die Fleischqualität«, sagt der Tönnies-Tierschutzexperte. Damit auch stets alle Maßnahmen eingehalten werden, gibt es über die amtlichen Kontrollen hinaus eine mobile Audit-Applikation, mit der sich das Unternehmen selbst jeden Tag auf den Prüfstand stellt. Rund 200 Experten aus Deutschland und der EU verfolgten den Ausführungen gebannt. »Die Fragen und die Resonanz im Anschluss an den Vortrag waren durchweg positiv

Einige Tierschutz-Maßnahmen der Unternehmensgruppe wurden schon als Empfehlung für andere Betriebe aufgenommen. »Wir sind sehr weit im Tierschutz und tun viel dafür, dass es noch mehr wird. Das ist sicherlich vielen nicht bewusst«, so der Fachmann. Deshalb sei es umso wichtiger, immer wieder in den Dialog zu gehen, sich auszutauschen und offen und transparent zu sein. »Wir setzen uns gerne mit jeglicher Kritik auseinander und ich biete jedem an, der Bedenken oder Zweifel bezüglich unserer Tierschutz-Maßnahmen hat, unsere Standorte zu besichtigen und sich alles anzuschauen.« Dafür warb Jörg Altemeier auf den drei Veranstaltungen. Und dafür wird er zum Beispiel auch im Juli in Leipzig werben, wenn er auf dem Deutschen Tierärztekongress erneut als Speaker auftritt.

Bildunterschrift: Jörg Altemeier auf der Tierschutz-Konferenz in Zandvoort.

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