11. April 2024 / News aus der Welt

Trotz neuer EU-Vorgaben: Elfenbein-Handel geht weiter

Seit Januar 2022 gelten in der EU neue Leitlinien zur Beschränkung des Elfenbeinhandels. Obwohl die Ein- und Ausfuhr dadurch erheblich beschränkt wurde, wird Elfenbein online weiter angeboten.

Thailändische Zollbeamte in Bangkok mit geschmuggelten und beschlagnahmten Elefantenstoßzähnen aus Nigeria.
von dpa

Trotz neuer EU-Vorgaben geht der Handel mit Elfenbein in der EU weiter. Das geht aus einem Bericht hervor, den das unabhängige Forschungsunternehmen MK Wildlife Consultancy im Auftrag der Tier- und Artenschutzorganisation IFAW (International Fund for Animal Welfare) erstellt hat.

Analysiert wurde darin die Menge an Elfenbein, die auf Online-Plattformen in sieben EU-Mitgliedstaaten angeboten wird: Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Portugal, die Niederlande und Spanien, wie die Organisation mitteilte.

Immer noch viel Angebot

Seit 2022 ist der Handel mit unbearbeitetem und verarbeitetem Elfenbein in der EU erheblich eingeschränkt, mit sehr begrenzten Ausnahmen für Antiquitäten und Musikinstrumente. «Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass in der EU immer noch erhebliche Mengen an Elfenbein online angeboten werden», sagte Robert Kless, IFAW Regionalvertreter Deutschland & Europa. In nur 23 Tagen wurden 1330 Elfenbein- und mutmaßliche Elfenbeinartikel in 831 Anzeigen auf 49 Online-Marktplätzen und Auktionshaus-Websites zum Verkauf angeboten.

«Für keines der 32 gefundenen Exemplare aus unbearbeitetem Elfenbein war dem Angebot ein Legalitätsnachweis beigefügt», sagte Kless. Dies lege den Verdacht des illegalen Handels nahe, da die kommerzielle Einfuhr, der Binnenhandel und die Ausfuhr von rohem Elefantenelfenbein aus der EU nur für sehr strenge Ausnahmen mit Legalitätsnachweis erlaubt sind. Dieser wurde für nur 10 Prozent der Exemplare aus verarbeitetem Elfenbein und mutmaßlich verarbeitetem Elfenbein erbracht.

«Der Online-Handel geht weiter und wir müssen alle Beteiligten auffordern, da genauer und besser hinzusehen, um sicherzustellen, dass die neuen Vorgaben auch eingehalten werden», sagte Kless. Besonders gehe es darum, noch bestehende Schlupflöcher zu schließen. So fehle für Anbieter die Verpflichtung, dem Online-Angebot einen betreffenden Legalitätsnachweis beizufügen.


Bildnachweis: © Sakchai Lalit/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Hofladen Kuhre bringt regionalen Genuss nach Herzebrock-Clarholz
Wusstest du das?

Frische Vielfalt direkt vom Feld – ein Traditionsbetrieb stellt sich vor

weiterlesen...
«Ohne Vorwarnung»: Imam in Indonesien überlebt Pythonattacke
News aus der Welt

Ein religiöser Führer wollte auf Sulawesi nur Feuerholz sammeln und wäre beinahe im Bauch einer Python gelandet. Er hat überlebt - aber tödliche Angriffe der Würgeschlangen häufen sich.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Heißer Sonntag erwartet - Waldbrandgefahr steigt
News aus der Welt

Die Hitze vom Samstag wird heute voraussichtlich übertroffen. Der Deutsche Wetterdienst warnt für viele Regionen vor einer starken Wärmebelastung. Auch die Waldbrandgefahr steigt.

weiterlesen...
Weißer Ring: Mehr Straftäter im Maßregelvollzug
News aus der Welt

Nach der Messerattacke in Hamburg und der Amokfahrt in Mannheim hat sich der Weiße Ring mit der Frage befasst: Wann werden psychisch kranke Menschen zu Tätern?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Heißer Sonntag erwartet - Waldbrandgefahr steigt
News aus der Welt

Die Hitze vom Samstag wird heute voraussichtlich übertroffen. Der Deutsche Wetterdienst warnt für viele Regionen vor einer starken Wärmebelastung. Auch die Waldbrandgefahr steigt.

weiterlesen...
Weißer Ring: Mehr Straftäter im Maßregelvollzug
News aus der Welt

Nach der Messerattacke in Hamburg und der Amokfahrt in Mannheim hat sich der Weiße Ring mit der Frage befasst: Wann werden psychisch kranke Menschen zu Tätern?

weiterlesen...