5. April 2023 / Wissenswertes

Erfolgreiche Integrationspolitik gegen den Fachkräftemangel

Forum bei Pro Arbeit e. V. in Rheda-Wiedenbrück

Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie: Bei einem Forum im Haus der Ausbildung Am Sandberg 72 hat der gemeinnützige Träger Pro Arbeit erneut aktuelle Herausforderungen des Arbeitsmarktes in den Fokus gestellt. Der Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus (CDU) erörterte in seinem Vortrag insbesondere die Frage, wie der Fachkräftemangel mithilfe einer erfolgreichen Integrationspolitik bekämpft werden kann.


Bild: (v. l.) Klaus Brandner, Aufsichtsratsvorsitzender Pro Arbeit, Ralph Brinkhaus, CDU-Bundestagsabgeordneter, Rolf Erdsiek, Abteilungsleiter Jobcenter Kreis Gütersloh, und Wolfgang Draeger, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Bielefeld

»Deutschland steht vor einem Abwärtsstrudel, wenn wir uns den Herausforderungen nicht stellen!«, betonte Klaus Brandner, Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins, in seiner Begrüßung die Wichtigkeit des Themas. Obwohl im Kreis Gütersloh fast das Niveau der Vollbeschäftigung erreicht werde, sei die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen unbefriedigend hoch – bei einem gleichzeitigen Arbeitskräftemangel. Gute Integration und eine aktive Förderung seien von enormer Bedeutung. »Pro Arbeit organisiert viele Chancen und leistet erfolgreiche Beiträge, etwa im Bereich der Lagerlogistik und bei der Förderung von Arbeit und Sprache«, berichtete Brandner. In der vollbesetzten Cafeteria EssBares im vereinseigenen Haus der Ausbildung widmete sich der Bundespolitiker Ralph Brinkhaus (MdB, CDU) anschließend den Erfordernissen und Lösungsansätzen einer wirksamen Integrationspolitik.

»Faire Arbeit lohnt sich immer: Sie bringt Wertschätzung und strukturiert den Tag«, stellte Brinkhaus heraus und würdigte das Engagement des Bildungsträgers Pro Arbeit für die berufliche Integration. Integrationspolitik sei »ein Marathon«, der aktuell nicht richtig laufe: »Oftmals wird nur über den ersten Kilometer diskutiert, die Migrationspolitik; eventuell noch über den zweiten Kilometer, die Unterbringung und Versorgung der Kinder. Den Rest der Strecke haben wir damit aber noch nicht bewältigt.« Vor dem Hintergrund, dass ca. 30 Prozent der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund hätten, seien für deren Integration dauerhafte Anstrengungen von beiden Seiten erforderlich. Der demografische Wandel sei eine große Aufgabe, der man sich mit verschiedenen Lösungsansätzen stellen müsse. 

In Bezug auf die hohe Zahl von einer Million langzeitarbeitslosen Menschen verdeutlichte Brinkhaus, dass jeder Betroffene eine eigene Geschichte habe. Dennoch seien besondere Risikofaktoren für eine Langzeitarbeitslosigkeit zu erkennen, die es zu bekämpfen gelte: Darunter fehlende Schul- und Berufsabschlüsse sowie fehlende Betreuungsmöglichkeiten für alleinerziehende Menschen.»Jedes Jahr verlassen 50.000 Kinder ohne Abschluss die Schule«, betonte der Bundestagsabgeordnete. »Hier ist der Wirkungshebel am größten: Wir brauchen Unterstützungsprogramme für junge Menschen!«

Auch die Erwerbsquote der aus Syrien zugewanderten Menschen sowie die Integration der Menschen aus Osteuropa sei noch unzureichend: »Bevor wir andere Menschen anwerben, müssen wir uns um diese Bevölkerungsgruppen kümmern.« Dazu brauche es neben wirksamen Maßnahmen zur Förderung, Weiterbildung und Heranführung an Arbeit schnelle Verfahren sowie Klarheit für alle, die bleiben können. Als Ansätze nannte Brinkhaus etwa eine Vereinfachung der Anerkennung von Abschlüssen sowie die Aufgabe der „Sprachkursfixierung“, die Menschen vom Arbeitsmarkt fernhalte: »Eine Sprachförderung ist wichtig und gut, doch Integration gelingt dann, wenn Kontakt mit der heimischen Bevölkerung stattfindet!« Eine einfache Lösung für den Fach- und Arbeitskräftemangel sowie die berufliche Integration gebe es nicht, fasste der Referent zusammen: »Auch wenn man sich das in der Politik so wünscht.«
 
Bildunterschrift: Ralph Brinkhaus, CDU-Bundestagsabgeordneter (l.) und Pro Arbeit-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Brandner

Kontakt:
Pro Arbeit e.V.
Am Sandberg 72
33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel.: 05242 57997-0
E-Mail: kontakt@proarbeit.biz
Website | Ausbildung bei der Pro arbeit e. V. | Instagram

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