20. August 2022 / News aus der Welt

Dreyer: RBB-Krise schadet öffentlich-rechtlichem Rundfunk

Malu Dreyer, die als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz auch den Vorsitz der Rundfunkkommission innehat, zeigt sich enttäuscht über die Causa Schlesinger. Es sei Vertrauen verspielt worden.

Malu Dreyer ist Vorsitzende der Rundfunkkommission. Dort tauschen sich die Länder über Fragen der Medienpolitik aus.
von dpa

Die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Malu Dreyer, sieht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch die RBB-Krise um die inzwischen abberufene Intendantin Patricia Schlesinger beschädigt. «Das, was in den letzten Tagen zu den Vorgängen beim RBB – leider nur scheibchenweise – ans Licht gekommen ist, beschädigt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Hier wurde viel Vertrauen verspielt.»

Dreyer warnte jedoch «aufgrund möglicher Verfehlungen Einzelner» vor einer pauschalen Verurteilung des ganzen Systems. «Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist und bleibt eine zentrale Säule unseres dualen Mediensystems und für das Funktionieren unserer Demokratie von großer Bedeutung.»

Als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz ist Dreyer traditionell auch Vorsitzende der Rundfunkkommission. In dem Gremium tauschen sich die Länder über Fragen der Medienpolitik aus. Diese ist nach dem Grundgesetz Aufgabe der Länder.

Umfassende Aufarbeitung gefordert

«Wir brauchen jetzt ganz konkret drei Dinge», forderte Dreyer. «Erstens müssen die Vorwürfe beim RBB in der Anstalt selbst – und dies gemeinsam mit den dortigen Gremien – umfassend geprüft und aufgearbeitet werden.» Zweitens seien einheitliche Transparenz- und Compliance-Regeln im öffentlich-rechtlichen Rundfunk notwendig. «Hier sind einige Anstalten weiter als andere.» Außerdem müssten drittens zügig die Gremien gestärkt werden.

Dies hätten die Länderchefs mit dem Reformstaatsvertrag bereits im Juni beschlossen. Im Oktober solle dieser unterzeichnet werden. «Dieser neue Medienstaatsvertrag sorgt gerade für mehr Kontrolle, Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit», betonte Dreyer. Er erweitere die Gremienbefugnisse, fordere gemeinsame Maßstäbe und Richtlinien bei den Anstalten und verankere ausdrücklich auch einen kontinuierlichen Publikumsdialog.


Bildnachweis: © Andreas Arnold/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...
Der Entsorgungspunkt Süd in Lintel: Abfall einfach richtig entsorgen
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung

weiterlesen...

Neueste Artikel

Bereits 257 Flutopfer in Kenia
News aus der Welt

Auch wenn die Heftigkeit der Regenfälle in Kenia allmählich nachlassen soll, werden immer neue Tote aus Schlamm und Trümmern geborgen. Mit einem Feiertag soll am Freitag der Opfer gedacht werden.

weiterlesen...
Jugendlicher attackiert Obdachlosen: Opfer stirbt
News aus der Welt

Ein 17-Jähriger sitzt in U-Haft, weil er im Allgäu einen Obdachlosen zusammengeschlagen haben soll. Das Opfer ist später trotz medizinischer Behandlung aufgrund von Kopfverletzungen gestorben.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Bereits 257 Flutopfer in Kenia
News aus der Welt

Auch wenn die Heftigkeit der Regenfälle in Kenia allmählich nachlassen soll, werden immer neue Tote aus Schlamm und Trümmern geborgen. Mit einem Feiertag soll am Freitag der Opfer gedacht werden.

weiterlesen...
Jugendlicher attackiert Obdachlosen: Opfer stirbt
News aus der Welt

Ein 17-Jähriger sitzt in U-Haft, weil er im Allgäu einen Obdachlosen zusammengeschlagen haben soll. Das Opfer ist später trotz medizinischer Behandlung aufgrund von Kopfverletzungen gestorben.

weiterlesen...