23. Mai 2022 / News aus der Welt

Klimawandel: Hitze wie in Indien 30 mal wahrscheinlicher

Indien und Pakistan erlebten jüngst Rekordtemperaturen. Eine Auswertung von Forschern zeigt nun, dass der Klimawandel derartige Hitzewellen deutlich wahrscheinlicher macht.

In vielen Teilen Nordwest- und Zentralindiens herrscht eine Hitzewelle.
von dpa

Hitzewellen wie die jüngste in Indien und Pakistan sind durch den Klimawandel einer aktuellen Auswertung zufolge rund 30 mal wahrscheinlicher geworden.

Das analysierten knapp 30 Forscher aus Großbritannien, Indien, Pakistan und anderen Ländern, die sich in der World Weather Attribution Group zusammengeschlossen haben. Die sogenannte Attributionsforschung untersucht, ob und inwieweit sich Wetterextreme auf die Erderhitzung zurückführen lassen.

Der noch nicht von Fachleuten begutachteten, am Montagabend veröffentlichten Studie zufolge ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Hitzewelle, die in Indien und Pakistan in den vergangenen Wochen mindestens 90 Todesfälle verursachte, derzeit - bei einer Erderwärmung um rund 1,2 Grad - noch immer recht niedrig: Mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Prozent muss man jedes Jahr damit rechnen. Allerdings betrug diese Wahrscheinlichkeit vor Beginn des industriellen Zeitalters eben nur ein Dreißigstel davon. Bei einer Erderhitzung von zwei Grad müsse man etwa alle fünf Jahre mit einer so extremen Hitzewelle rechnen, schreiben die Forscher.

Heißester März in Indien seit Beginn der Aufzeichnungen

Der März war in Indien der heißeste seit Beginn der Aufzeichnung vor 122 Jahren, auch in Pakistan wurden Rekordtemperaturen gemessen. Außerdem verschärfte die Trockenheit die Lage: So fiel in beiden Ländern mehr as 60 Prozent weniger Regen als üblich.

Um den Effekt des Klimawandels zu errechnen, analysierten die Forscherinnen und Forscher Wetterdaten und Computersimulationen, um die von heute mit jenen des späten 19. Jahrhunderts zu vergleichen.

Die deutsche Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College London, die an der Auswirkung mitwirkte, erklärte Hitzewellen zu den tödlichsten Wetterextremen überhaupt. «Gleichzeitig sind es diese Extreme, die in einer sich erwärmenden Welt am stärksten zunehmen. Solange Treibhausgasemissionen weitergehen, werden Ereignisse wie diese eine immer häufiger werdende Katastrophe», so Otto.


Bildnachweis: © Channi Anand/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...
Camper-Hausmesse 2024: Die thiel gruppe bietet ein abwechslungsreiches Programm
Veranstaltungstipp

Vorträge, Camping-Schnäppchenmarkt, Große Technik- und Zubehörausstellung und vieles mehr nicht verpassen

weiterlesen...

Neueste Artikel

10-jähriger Fahrradfahrer in Rheda angefahren - Zeugen für Unfallflucht gesucht
Polizeimeldung

Kriminalität 10-jähriger Fahrradfahrer in Rheda angefahren - Zeugen für Unfallflucht gesucht Mittwochnachmittag...

weiterlesen...
Unfall mit Bauzug - Chaos am Hamburger Hauptbahnhof
News aus der Welt

Ein Bauzug bleibt unter einer Brücke in Hamburg stecken. Dabei werden sieben Arbeiter verletzt. Der Hauptbahnhof wird komplett gesperrt. Lange kann er nicht von S-Bahnen angefahren werden.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Unfall mit Bauzug - Chaos am Hamburger Hauptbahnhof
News aus der Welt

Ein Bauzug bleibt unter einer Brücke in Hamburg stecken. Dabei werden sieben Arbeiter verletzt. Der Hauptbahnhof wird komplett gesperrt. Lange kann er nicht von S-Bahnen angefahren werden.

weiterlesen...
R. Kelly mit Berufungsantrag gescheitert
News aus der Welt

Der frühere Star-Musiker R. Kelly sitzt nach Verurteilungen in New York und Chicago wegen Sexualstraftaten gleich zwei Haftstrafen ab. Mit einem Berufungsantrag in einem Fall ist er nun gescheitert.

weiterlesen...