19. November 2021 / News aus der Welt

Brasilien: Abholzung im Amazonas steigt weiter stark an

Im brasilianischen Amazonasgebiet ist binnen eines Jahres eine Fläche von 13.235 Quadratkilometer abgeholzt worden. Das entspricht im Vergleich zum vorigen Jahr einer Steigerung von 22 Prozent.

Ein Weg geht durch den Amazonas-Regenwald. (Archivbild)
von dpa

Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet steigt weiter stark an.

Die abgeholzte Fläche in der Region betrug zwischen August 2020 und Juli 2021 13.235 Quadratkilometer, wie aus einer Mitteilung des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten auswertet, am Donnerstag hervorging.

Demnach ist dies eine Steigerung um 22 Prozent im Vergleich zum vorherigen Zeitraum August 2019 bis Juli 2020 und die abgeholzte Fläche war die größte seit 2008. Die vorläufigen Daten des Inpe hatten bereits auf eine Zunahme der Zerstörung hingedeutet.

Brasilien, wo in weiten Teilen in den vergangenen Monaten Wassermangel und Trockenheit geherrscht hat, wird eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zugeschrieben. Der Anteil des südamerikanischen Landes am Amazonasgebiet, das als wichtiger Speicher des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 gilt, entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial.

Brasilianische Regierung gerät international unter Druck

Die international unter Druck geratene brasilianische Regierung hatte bei der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow angekündigt, die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwalds bis 2028 zu beenden. Präsident Bolsonaro nannte im April beim Klimagipfel von US-Präsident Joe Biden noch 2030 als Ziel.

Die am Donnerstag veröffentlichte Mitteilung ist jedoch auf den 27. Oktober datiert, das heißt, wenige Tage vor der COP26. Die brasilianische Regierung habe versucht, ihr Image aufzupolieren, obwohl sie gewusst habe, dass ein weiterer Rekord bei der Abholzung gebrochen worden war, hieß es in einer Mitteilung der Umweltschutzorganisation Greenpeace.

Die Europäische Union hatte am Mittwoch einen Vorschlag zur Beschränkung der Einfuhr von Waren vorgelegt, für deren Produktion Wälder zerstört wurden, wovon unter anderem Brasilien betroffen sein könnte. Die Brasilianische Landwirtschaftliche Produzentenvereinigung veröffentliche eine Mitteilung, um «ihre Empörung über den Vorschlag zum Ausdruck zu bringen».


Bildnachweis: © Fernando Souza/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Britischen Museen geht der Platz für historische Funde aus
News aus der Welt

«Die Uhr tickt»: In den kommenden Jahren wird es in Großbritanniens Museen eng für historische Artefakte. Die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten läuft - im Gespräch ist sogar eine alte Salzmine.

weiterlesen...
Familie und Freunde nehmen Abschied von getöteter Luise
News aus der Welt

In einem kleinen Trauergottesdienst nehmen Angehörige und enge Freunde der getöteten Luise aus Freudenberg noch einmal Abschied. Ihre Schule öffnet die Aula zum gemeinsamen Gedenken.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mehrheit der Deutschen für Abschaffung der Zeitumstellung
News aus der Welt

Das Umstellen der Uhren nervt viele Deutsche. Eine Umfrage zeigt, dass sie im europäischen Vergleich sogar die stärksten Gegner sind. Sollte der Wechsel von Sommer- auf Winterzeit wegfallen, gibt es eine Vorliebe.

weiterlesen...
Behörden bemühen sich um Eindämmung von Marburg-Ausbrüchen
News aus der Welt

Das Marburg-Fieber beginnt wie viele andere Tropenkrankheiten - dann kommen Krämpfe, Durchfälle und Blutungen dazu. Bis zu neun von zehn Erkrankten sterben. Zwei afrikanische Länder kämpfen zugleich gegen Ausbrüche.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mehrheit der Deutschen für Abschaffung der Zeitumstellung
News aus der Welt

Das Umstellen der Uhren nervt viele Deutsche. Eine Umfrage zeigt, dass sie im europäischen Vergleich sogar die stärksten Gegner sind. Sollte der Wechsel von Sommer- auf Winterzeit wegfallen, gibt es eine Vorliebe.

weiterlesen...
Behörden bemühen sich um Eindämmung von Marburg-Ausbrüchen
News aus der Welt

Das Marburg-Fieber beginnt wie viele andere Tropenkrankheiten - dann kommen Krämpfe, Durchfälle und Blutungen dazu. Bis zu neun von zehn Erkrankten sterben. Zwei afrikanische Länder kämpfen zugleich gegen Ausbrüche.

weiterlesen...