16. November 2021 / News aus der Welt

Greenpeace sieht große Waldschäden nach Extremsommern

Einer Greenpeace-Studie zufolge ist es allein zwischen 2018 und 2020 auf einer Fläche von fast 12.000 Quadratkilometern zur Vitalitätsabnahme gekommen - die Organisation spricht von einem «historischen Ausmaß».

Baumstämme auf einem Polter in einem Wald auf einer Kammlage im Erzgebirge.
von dpa

Die jüngsten Extremsommer sind nach einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace mit erheblichen Schäden in den deutschen Wäldern einhergegangen.

Allein zwischen 2018 und 2020 sei es auf einer Fläche von fast 12.000 Quadratkilometern zur Abnahme der Vitalität gekommen, heißt es in der am Dienstag in Hamburg vorgelegten Studie «Der Wald in Deutschland auf dem Weg in die Heißzeit». Dies entspreche etwa sieben Prozent der betrachteten Waldfläche - oder der 13-fachen Fläche des Bundeslandes Berlin. Greenpeace spricht in der Studie von einem «Baumvitalitätsverlust historischen Ausmaßes», bei dem auch viele Bäume abgestorben und die entsprechenden Bestände großflächig kahlgeschlagen worden seien.

Eine Mitverantwortung sehen die Autorinnen und Autoren der Studie bei der Forstwirtschaft. Nicht allein die Dürre im Boden sei dafür entscheidend gewesen, ob Bäume in den Extremjahren geschädigt wurden oder sogar abstarben. «Vielmehr spielte die Ausgangssituation der Waldbestände, die durch ihre waldbauliche Behandlung in der Vergangenheit geprägt ist, eine entscheidende Rolle», heißt es in dem Gutachten, das für Greenpeace vom Centre for Econics and Ecosystem Management in Eberswalde erarbeitet wurde. Die Datenanalyse lasse vermuten, «dass - wenn es in Deutschland größere, dichtere und weniger intensiv bewirtschaftete Laubwälder gegeben hätte und frühzeitig mehr Nadelbaummonokulturen entsprechend umgewandelt worden wären - die Waldlandschaften in den von Trockenheit betroffenen Gebieten jetzt höchstwahrscheinlich nicht so stark geschädigt wären».

Ein schlechtes Zeugnis stellt die Studie auch den europäischen Schutzgebieten («Natura 2000») aus: Dort seien die Verluste der Vitalität relativ gesehen mindestens genauso groß wie außerhalb gewesen, heißt es in dem Gutachten. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die reguläre forstliche Nutzung - «meist uneingeschränkt auch in Natura 2000-Gebieten stattfindet».


Bildnachweis: © Jan Woitas/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Camper-Hausmesse 2024: Die thiel gruppe bietet ein abwechslungsreiches Programm
Veranstaltungstipp

Vorträge, Camping-Schnäppchenmarkt, Große Technik- und Zubehörausstellung und vieles mehr nicht verpassen

weiterlesen...
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polizeieinsatz an Wuppertaler Gymnasium
News aus der Welt

Erst vor acht Wochen kam es in Wuppertal an einem Gymnasium zu einer Amoktat mit acht Verletzten. Jetzt gab es wieder einen Alarm.

weiterlesen...
Prozess um mutmaßlichen Auftragsmord im Rockermilieu
News aus der Welt

Ein Mann wird am helllichten Tag in Köln erschossen. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen Auftragsmord im Rockermilieu. Nun steht der mutmaßliche Auftraggeber vor Gericht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Polizeieinsatz an Wuppertaler Gymnasium
News aus der Welt

Erst vor acht Wochen kam es in Wuppertal an einem Gymnasium zu einer Amoktat mit acht Verletzten. Jetzt gab es wieder einen Alarm.

weiterlesen...
Prozess um mutmaßlichen Auftragsmord im Rockermilieu
News aus der Welt

Ein Mann wird am helllichten Tag in Köln erschossen. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen Auftragsmord im Rockermilieu. Nun steht der mutmaßliche Auftraggeber vor Gericht.

weiterlesen...