8. Mai 2023 / News aus der Welt

Polizeieinsatz während Krönung soll aufgearbeitet werden

Isgesamt wurden 64 Demonstranten vor und während der Krönung in London festgenommen. Der harte Polizeieinsatz sorgt für Irritationen.

von dpa

Die Londoner Polizei soll sich nach der Krönungszeremonie von Charles III. für ihr hartes Vorgehen gegen Proteste rechtfertigen. Das kündigte die Vorsitzende des zuständigen Ausschusses im Gemeinderat (London Assembly) an. Das Thema werde auf die Tagesordnung kommen, sagte die Grünen-Politikerin Caroline Russell dem britischen Radiosender BBC 4 am Montag.

Während der Krönungszeremonie am Samstag wurden Dutzende Monarchiegegner und Klimaschützer festgenommen, bevor sie überhaupt mit ihrem Protest begonnen hatten. Begründung war, dass sie verdächtigt wurden, die öffentliche Ordnung zu stören. Insgesamt wurden 64 Menschen festgenommen, wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte. Die Hälfte davon nur auf den Verdacht hin, sie könnten stören.

«Ich denke, es ist wirklich beunruhigend, dass es diese Festnahmen gegeben hat», sagte Russell weiter. Es sei sehr schwierig gewesen, die Regeln für zulässigen Protest zu verstehen, so Russel weiter.

Möglich wurden die vorsorglichen Festnahmen durch ein neues Gesetz (Public Order Bill), das erst Tage vor der Krönung in Kraft getreten war. Unter anderem wurden damit Protestformen wie das Festketten oder Festkleben an Objekten und anderen Menschen zur Straftat gemacht. Kritikern zufolge wird das Demonstrationsrecht dadurch erheblich eingeschränkt.

«Dieses Gesetz bedeutet, dass wir in diesem Land nicht mehr das Recht haben, zu demonstrieren», sagte Graham Smith der BBC. Der Chef der Organisation Republic, die sich für eine Abschaffung der Monarchie einsetzt, war am Samstag ebenfalls festgenommen und eigenen Angaben zufolge 16 Stunden lang festgehalten worden. Smith wirft der Polizei vor, das neue Gesetz genutzt zu haben, um unliebsamen, aber legitimen Protest zu unterdrücken. Die Polizei sei vorab detailliert über die Pläne für den Protest informiert worden.


Bildnachweis: © Vadim Ghirda/AP/dpa
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