Angesichts mehrerer hunderttausend Tonnen Munitionsreste auf dem Grund der Ostsee fordert ein am Dienstag veröffentlichter Bericht die Politik zum Handeln auf. Rostende Munition und austretende Chemikalien seien «eine erhebliche Gefahr für das Ökosystem», schreibt der Berichterstatter für Munitionsaltlasten bei der Ostseeparlamentarierkonferenz, Peter Stein (CDU), in seinem Abschlussbericht. In der Ostsee liegen nach Schätzungen 300.000 Tonnen konventionelle Munition und 42.000 bis 65.000 Tonnen chemische Kampfstoffe, die nach dem Zweiten Weltkrieg dort versenkt wurden. Der Rostocker Bundestagsabgeordnete Stein fordert in seinem Bericht, das Problem innerhalb der kommenden 20 Jahre zu lösen. Laut einer aktuellen Studie seien erste Metallhüllen schon in zehn Jahren vollständig korrodiert, heißt es in dem Bericht. Bereits in seinem Zwischenbericht von vor einem Jahr hatte Stein unter anderem vorgeschlagen, unter Beteiligung der Europäischen Union auf freiwilliger Basis 500 Millionen Euro zur Finanzierung erster nötiger Maßnahmen einzusammeln. Er fordert ein gemeinsames Vorgehen der Ostsee-Anrainerstaaten bei der Beseitigung der Munitionsaltlasten. Langwierige Klärungen von Zuständigkeiten im Vorfeld sollten vermieden werden. Stein schlägt auch die Vereinheitlichung von Daten und die Bildung einer Expertengruppe vor. Der Bericht sieht auch Chancen: Aktuelle Technologien könnten die Kosten senken, Innovation und die regionale Wirtschaft sollten gefördert werden. Der Ostseeraum könne als Pilotregion dienen. Vergleichbare Belastungen gebe es weltweit, heißt es.
Bildnachweis: © Forschungstauchzentrum CAU Kiel/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Rostende Munition in Ostsee: Bericht sieht Politik am Zug
Welche Gefahr geht von den Hunderttausenden Tonnen Munitionresten aus, die auf dem Grund der Ostsee liegen? Ein Berichterstatter fordert die Politik zum Handeln auf.
Meistgelesene Artikel
Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung
- 26. April 2024
Job der Woche: Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG sucht eine/n Leiter Einkauf (m/w/d)
Starte Deine Karriere in Rheda-Wiedenbrück
- 1. Mai 2024
Der 1. Mai oder "Tag der Arbeit"
Die Geschichte hinter diesem Feiertag
Neueste Artikel
- 20. Mai 2024
Frau stirbt nach Hochwasser-Rettungseinsatz
Im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz und im Saarland blicken die Menschen mit Sorge in die kommende Woche. Dann könnte es weitere Unwetter geben.
Kriminalität Nach Raubstraftat in Rheda-Wiedenbrück - Durchsuchungen in Herford und Bielefeld Am Donnerstag...
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 20. Mai 2024
Frau stirbt nach Hochwasser-Rettungseinsatz
Im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz und im Saarland blicken die Menschen mit Sorge in die kommende Woche. Dann könnte es weitere Unwetter geben.
- 19. Mai 2024
Frau stirbt nach Hochwasser-Rettungseinsatz
Die Hochwasserlage im Saarland hat ein Todesopfer gefordert. Eine 67-Jährige starb an den Folgen ihrer Verletzungen. Im rheinland-pfälzischen Kirn führt Starkregen am Sonntag zu Überflutungen und Erdrutschen.