12. Mai 2022 / News aus der Welt

WHO prangert Umweltverschmutzung durch Tabakprodukte an

Rauchen ist nicht nur schlecht für die Lungen, sondern auch für die Umwelt. Die WHO übt deutliche Kritik an Tabakfirmen.

von dpa

Jedes Jahr werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit rund 4,5 Billionen Zigarettenstummel weggeworfen. Der giftige Abfall lande oft in der Umwelt, und die darin enthaltenen Giftstoffe bedrohten Tiere und Natur.

Die WHO kritisierte am Donnerstag in Genf, dass Tabakfirmen sich trotzdem öffentlich als besonders umweltfreundlich darstellten. Dies sei «green washing», also der Versuch, sich ein umweltfreundliches Mäntelchen umzuhängen. Tatsächlich trage das Hauptprodukt der Tabakfirmen nicht nur zum Tod von acht Millionen Menschen im Jahr bei, sondern belaste auch die Umwelt stark, heißt es in einem neuen vierseitigen WHO-Papier. So engagierten sich die Firmen etwa in Projekten zur Aufforstung oder Wasserversorgung, während die Tabakindustrie in Wirklichkeit zur Rodung von Urwäldern für Tabakplantagen und dem Verbrauch knapper Wasserressourcen in vielen Weltregionen beitrage.

Was ist mit der Nachhaltigkeit?

Der WHO veröffentlichte den Bericht im Vorfeld des Nichtrauchertags am 31. Mai. Das Motto ist: «Tabak: Bedrohung für unsere Umwelt.»

Die vier größten Tabakfirmen British American Tobacco (BAT), Philip Morris International (PMI), Japan Tobacco International (JTI) und Imperial Brands schmückten sich gerne mit Zertifizierungen für ihre Nachhaltigkeit, heißt es in dem Papier. Dabei werde aber meist nur der Herstellungsprozess beurteilt, nicht das Produkt selbst. Zudem gebe es keine einheitlichen Standards für nachhaltige Produktion. Wenn einer Firma das Ergebnis eines Zertifizierers, der ihr Geschäft untersucht hat, nicht genehm sei, könne sie ihn einfach fallen lassen und einen anderen auswählen.

Viele Tabakfirmen schafften mit dem Einstieg in das Geschäft mit elektronischen Zigaretten neue Umweltprobleme, so die WHO. «Diese Produkte werden Nutzer nicht nur in der Nikotinabhängigkeit halten, sondern eine ganz neue ökologische Krise verursachen», heißt es in dem Bericht unter Verweis auf die nötigen Batterie- und Plastikkomponenten sowie die Entsorgung der Flüssigkeitsbehälter.


Bildnachweis: © Clara Margais/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...
Veranstaltungstipp

Vorträge, Camping-Schnäppchenmarkt, Große Technik- und Zubehörausstellung und vieles mehr nicht verpassen

weiterlesen...
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polizeimeldung

Verkehr Schwer verletzte Radfahrerin in Rheda-Wiedenbrück Eine 61-jährige Fahrradfahrerin aus Rheda-Wiedenbrück zog...

weiterlesen...
Polizeimeldung

Verkehr Verkehrskontrollen in Rheda-Wiedenbrück und Rietberg Polizeikräfte der Wache Rheda-Wiedenbrück führten am...

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

News aus der Welt

Es sollte ein Mai-Ausflug unter Freunden werden - und endete für viele von ihnen im Krankenhaus. Bei einem Unfall mit einem Maiwagen sind in Südbaden 29 Menschen verletzt worden.

weiterlesen...
News aus der Welt

Das erste Urteil gegen Filmmogul Weinstein war ein Meilenstein der Rechtsgeschichte und der MeToo-Bewegung. Dann wurde es überraschend aufgehoben - aber die Staatsanwaltschaft will nicht aufgeben.

weiterlesen...