19. Oktober 2020 / Sport in Rheda-Wiedenbrück

SC Wiedenbrück: Genau dafür lieben wir Fussball

4:4 gegen Fortuna Köln

In einem spektakulären Spiel im Jahnstadion trennen sich der SC Wiedenbrück und Fortuna Köln 4:4!!!
Die 170 Zuschauer, die sich dieses Spiel anschauen konnten, kamen voll auf ihre Kosten. 
Die Mannschaft vom SC Wiedenbrück hat von Anfang Vollgas gegeben und gezeigt wofür man ins Stadion geht:
Ein offensiv geführtes Spiel, viele Torraumszenen und Tore - allein 4 in den ersten 20 Minuten.

Spielbericht des SC Wiedenbrück:

So galoppierte unsere offensive Büffelherde vom Anpfiff weg mit maximaler Wucht und ohne Respekt vor dem Tabellenvierten in Richtung Kölner Tor und netzte gleich nach drei Minuten erstmalig ein, als Phil Beckhoff nach feinem Pass von Viktor Maier Fortunas Fänger Martin Velichkov keine Chance ließ.

120 Sekunden später ließen dann aber auch die Gäste ihre Qualität aufblitzen, als Julian Günther-Schmidt nach einer zackigen Kombination zwar zunächst an Marcel Hölscher im kurzen Eck scheiterte, den Nachschuss dann aber zum 1:1 im Tor unterbrachte.

Großartig beeindruckt zeigten sich unsere Jungs davon allerdings nicht, denn gleich mit dem nächsten Angriff jagte Phil Beckhoff die Kugel aus gut 16 Metern in Richtung unteres, linkes Eck, fand dort aber bereits einen blitzschnell abgetauchten Martin Velichkov vor, der die Kugel von der Linie kratzte.

Als die Gäste dann im direkten Gegenzug einen Strafstoß zugesprochen bekamen, den erneut Julian Günther-Schmidt zum 1:2 verwandelte (16.) war kurzzeitig zu befürchten, dass die Fortuna nun die Gangschaltung des Spiels übernimmt.

Dem war aber nicht so, denn wiederum nur wenige Minuten später fintierte Phil Beckhoff einem Kölner Abwehrspieler einen derartigen Knoten in die Beine, dass dieser zur Axt griff, Phil damit im Strafraum zu Boden brachte und wenige Sekunden später mitansehen musste, wie Hendrik Lohmar vom Kreidepunkte den Ausgleich zum 2:2 besorgte (20.).

Weiter ging‘s: Die Fortuna kommt nur fünf Minuten später über links und bringt eine weite Flanke auf den zweiten Pfosten, dort nimmt Mike Owusu volley ab und jagt die Kugel aus acht Metern ins Netz: 2:3. Nicht zu fassen (25.).

Aber auch jetzt, keine Resignation, keine Haltungsänderung bei unserer Mannschaft. Die Belohnung: Nach etwas über einer halben Stunde läuft Phil Beckhoff wieder allein auf das Kölner Tor zu und versenkt das Spielgerät zum 3:3 im Netz: Sensationell, denn da ist erst etwas über eine halbe Stunde gespielt.

Bitter: Nachdem die Kölner Abwehr einen Eckstoß zu kurz geklärt hatte, drischt Fabian Broswoski die Kugel aus 18 Meter per Vollspann ins Tor, Schiedsrichter Lautz nimmt dem Treffer aber die Anerkennung, da im Zentrum Viktor Maier dem Torwart die Sicht nahm. Eine durchwachsene Entscheidung, da am zweiten Pfosten Jannik Löhden deutlich näher vor dem Kölner Tor stand. Hätte also auch zählen können.

Hatten die Wiedenbrücker Zuschauer dann 15 Minuten Zeit mit einigen Beta-Blockern, den Blutdruck nach dieser mitreißenden ersten Halbzeit wieder auf einen halbwegs verträglichen Wert zu senken, so ging der wilde Ritt nach der Pause ungebremst weiter.

Denn nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff drückte Viktor Maier eine Beckhoff – Flanke mit dem ganzen Willen eines kirgisischen Wasserbüffels über die Linie und erzielt damit endlich seinen ersten Saisontreffer für den SCW. Die Freude seiner Mannschaftskollegen war dementsprechend.

War das Spiel bis dahin intensiv und temporeich, mehrten sich jetzt unsaubere Zweikämpfe und diskussionswürdige Entscheidungen, die Schiedsrichter Lautz immer mehr in den Blickpunkt rücken und das Spiel seinen Fluss verlieren ließ.

Kölns Trainer Alex Ende wechselte dreifach und brachte mit Roman Prokoph, Jan-Luca Rumpf und etwas später Maik Kegel die Erfahrung von mehreren hundert Profieinsätzen auf den Rasen und sorgte dafür, dass seine Elf nun deutlich mehr Ballbesitzzeit hatte.

Wirklich torgefährlich wurden seine Jungs allerdings nicht und waren daher auf einen extrem umstrittenen Handelfmeter angewiesen, den Schiedsrichter Lautz gab, als Robin Twyrdy eine Volleyabnahme, aus einem Meter an die Hand bekam. Roman Prokoph nahm das Geschenk an und stellte nach 85. Minuten auf 4:4.

Weitere Brisanz erhielt diese Entscheidung, als im direkten Gegenzug ein Kölner Abwehrspieler im Rahmen eines Zweikampfes ebenso unabsichtlich mit der Hand auf den Ball fiel, so die Richtung der Kugel änderte, dort aber der Pfiff ausblieb.

Als dann Leon Tia in der eingangs erwähnten, letzten Aktion den Ball über das Tor setzte, war das vierte Wiedenbrücker Unentschieden in Folge in die Tabelle geritzt.

Und obwohl vorab gegen hochkarätig besetzte Kölner so ziemlich alle mit einem Punkt zufrieden gewesen wären, fühlte sich das 4:4 trotz bärenstarker Leistung am Ende etwas fade an: »Wenn man vier Tore gegen Fortuna Köln schießt, hat man in der Offensive ganz bestimmt ein gutes Spiel gemacht. Allerdings haben wir ihnen in der Defensive in den entscheidenden Situationen zu viel Raum gegeben. Mit etwas Glück zählt der Treffer kurz vor der Pause und er gibt den Elfmeter zum 4:4 nicht. Trotzdem können wir mit der letzten Aktion durch Leon Tia noch in Unterzahl das 5:4 machen. Aber letztlich ist es so, wie es ist«, analysierte Daniel Brinkmann das Unentschieden mit mindestens einer Träne im Knopfloch seines Saller Komfort-Polyester-Trainingsanzugs.

Sieg oder nicht, Elfmeter hin oder her: Es war ein fantastischer Fußballnachmittag, an dem es erneut schlicht großen Spaß gemacht hat unserer Mannschaft zuzusehen und mit ihr mitzufiebern.

Und vielleicht schlägt das Pendel dann schon am kommenden Mittwoch wieder für unsere Jungs, wenn sie ab 19:30 Uhr im Preußen Stadion an der Hammer Straße auf Preußen Münster trifft und es dort gleich mit dem nächsten Top-Team der Liga zu tun bekommt.

Bildquelle: ©SC Wiedenbrück

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