Beim nächtlichen Zusammenstoß zweier Frachtschiffe in der Ostsee ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Einer der beiden Frachter kenterte und lag vor der südschwedischen Küste nahe Bornholm zunächst mit dem Kiel nach oben im Wasser, ehe Einsatzkräfte das Schiff im Laufe des Montags Richtung Küste schleppten. Daraufhin wurde eine tote Person an Bord gefunden, wie eine Polizeisprecherin am Nachmittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die Angehörigen seien noch nicht unterrichtet, die Identität noch nicht festgestellt worden, hieß es. Zuvor hatte die schwedische Schifffahrtsbehörde Sjöfartsverket gemeldet, dass eines der beiden verschwundenen Besatzungsmitglieder an Bord des dänischen Schiffes «Karin Høj» gefunden worden sei. Die zweite Person galt weiter als vermisst. Die Chancen, sie lebend zu finden, schätzten die schwedischen Behörden als gering ein. Die genaue Ursache des Unglücks ist bislang unklar - doch die schwedische Staatsanwaltschaft hat einen Verdacht: Sie leitete Voruntersuchungen wegen schwerer Trunkenheit auf See, grober Fahrlässigkeit im Schiffsverkehr sowie schwerer Verschuldung des Todes eines anderen ein. Ein 1991 geborener Brite und ein 1965 geborener Kroate wurden als Verdächtige festgenommen. Das Unglück ereignete sich am frühen Morgen bei diesigen Bedingungen zwischen der südschwedischen Stadt Ystad und der dänischen Ostsee-Insel Bornholm. «Wir können bestätigen, dass zwei Schiffe an diesem Morgen in der Ostsee kollidiert sind», teilte der Sprecher der Schifffahrtsbehörde, Jonas Franzen, auf dpa-Anfrage mit. Dabei handelte es sich um die 55 Meter lange dänische «Karin Høj» und das gut 90 Meter lange britische Schiff «Scot Carrier». Der dänische Frachter kippte um. Beide Schiffe waren auf dem Weg Richtung Westen. Noch vor Morgenanbruch setzten die Behörden einen Such- und Rettungseinsatz nach den zwei Vermissten in Gang, die sich an Bord des dänischen Schiffes befunden hatten. Bei ihnen soll es sich um Dänen handeln. Gleichzeitig arbeiteten Einsatzkräfte daran, das gekenterte Schiff näher in Richtung Land zu bringen, wo Taucher der Küstenwache und des Rettungsdienstes im Schiffsinneren nach den Vermissten suchten. Gegen 15.30 Uhr meldete das Sjöfartsverket dann den ersten traurigen Fund. Die schwedische Küstenwache kümmerte sich auch darum, zu verhindern, dass Öl oder andere schädliche Stoffe ins Meer gelangten. Anzeichen für ausgetretenes Öl fand die Behörde bislang nicht. Sie hatte erst am Wochenende einen tagelangen Einsatz vor der Westküste ihres Landes abgeschlossen: Nach knapp einer Woche auf See war ein Schiff einer Hamburger Reederei mit einem Brandherd im Frachtgut in den Hafen der schwedischen Großstadt Göteborg gebracht worden. Dort übergab die Behörde die Verantwortung für die weiteren Löscharbeiten an den Göteborger Rettungsdienst.
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Nächtliches Schiffsunglück auf der Ostsee
Es ist diesig, als in der Nacht vor Bornholm zwei Frachtschiffe zusammenstoßen. Das kleinere kentert und treibt kieloben im Meer. Stunden später gibt es einen ersten traurigen Fund.
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