Nach der Fertigstellung des Fusionsforschungsreaktors Wendelstein 7-X in Greifswald eröffnet Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am kommenden Dienstag die nächste Phase der Experimente. Die Kernfusion im Reaktor soll die Prozesse in der Sonne nachvollziehen, die Technologie steckt aber noch im Stadium der Erforschung. Perspektivisch soll die Kernfusion einen Beitrag zur klimaneutralen Energiegewinnung leisten. In der «Ostsee-Zeitung» formulierte Thomas Klinger vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald das Ziel der ab Herbst geplanten Experimente. «Wir wollen in der Anlage Plasmapulse von bis zu 30 Minuten Länge bei 50 Millionen Grad erzeugen», sagte er. «Damit würden wir zeigen, dass der Fusionstyp „Stellarator“ für den Dauerbetrieb geeignet ist.» Plasmapulse von dieser Länge und diesen Temperaturen seien bislang nirgendwo auf der Welt erzeugt worden. Die Höchstwerte lägen bei etwa 100 Sekunden. Fusionsenergie erzeugt Wendelstein 7-X demnach aber noch nicht. Dafür sei die Anlage zu klein, sagte Klinger in dem Interview. Für die Erzeugung von Energie aus Kernfusion sei eine deutlich größere Maschine nötig. Klinger rechnet nach eigenen Worten Mitte der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts mit einem Fusionskraftwerk, das tatsächlich Städte, Haushalte und Betriebe mit Strom und Wärme versorgt. «Vielleicht schon 2060.»
Bildnachweis: © Bernd von Jutrczenka/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Wendelstein 7-X startet in neue Phase
In einem Reaktor sollen die Prozesse in der Sonne erforscht werden. Es geht um die Erzeugung von Energie aus Kernfusion. Ist die Energie schon nutzbar?
Meistgelesene Artikel
- 15. April 2024
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte
- 26. April 2024
Job der Woche: Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG sucht eine/n Leiter Einkauf (m/w/d)
Starte Deine Karriere in Rheda-Wiedenbrück
Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung
Neueste Artikel
- 6. Mai 2024
Eintrittsgeld bringt Venedig erste Million
Seit dem 25. April mussten Tagesbesucher in Venedig Eintritt zahlen: fünf Euro pro Person. Jetzt ist die erste Testphase vorbei. Aber schon am Wochenende geht es weiter.
Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen Weg nach Europa. Politiker wollen gegensteuern.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 6. Mai 2024
Eintrittsgeld bringt Venedig erste Million
Seit dem 25. April mussten Tagesbesucher in Venedig Eintritt zahlen: fünf Euro pro Person. Jetzt ist die erste Testphase vorbei. Aber schon am Wochenende geht es weiter.
Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen Weg nach Europa. Politiker wollen gegensteuern.