Kommunen auf der ganzen Welt müssen sich laut den Vereinten Nationen auf immer häufigere Hitzewellen vorbereiten. Extreme Hitzeperioden, die früher ohne menschengemachte Klimaerwärmung einmal alle 50 Jahre aufgetreten seien, seien heute fünfmal so wahrscheinlich, hieß es in einem Bericht des UN-Nothilfebüros (OCHA) und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) am Montag in Genf. Bis Ende dieses Jahrhunderts könnten ähnlich viele Menschen an den Folgen zu hoher Temperaturen sterben wie an Infektionskrankheiten oder Krebs, hieß es in dem Bericht, der globale Maßnahmen forderte. «Die Daten sagen deutlich eine düstere Zukunft voraus», sagte IFRC-Generalsekretär Jagan Chapagain bei einer Pressekonferenz. Schon heute führe Hitze zu Migration, Krankheiten, Hunger, Armut und Tod. Doch im Unterschied zu plötzlich hereinbrechenden Naturkatastrophen könnten sich Gesellschaften auf Hitze vorbereiten. UN und Rotes Kreuz forderten den Aufbau von Vorhersage- und Warnsystemen, um schon vor dem Beginn von Hitzewellen lokale Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört etwa die Einrichtung von kühlen Aufenthaltsgebäuden in Städten, um Schwangere, Stillende, Kleinkinder und Alte zu schützen. Außerdem sollten laut dem Bericht Vorkehrungen in Kliniken getroffen und die Arbeitszeiten für Tätigkeiten im Freien angepasst werden. Dazu brauche es umfassende Maßnahmenpläne, hieß es in dem Bericht, der als Beispiel die indische Millionenstadt Ahmedabad hervorhob. Dort sei ein Hitze-Aktionsplan in Kraft, der jährlich mehr als 1100 Todesfälle verhindere. OCHA-Chef Martin Griffiths forderte Industrieländer auf, die Kosten dieser Schutzmaßnahmen zu schultern. «Ärmere Länder, die nicht für diese qualvollen Hitzewellen verantwortlich sind, haben diese Mittel nicht», sagte er einen Monat vor der Weltklimakonferenz in Ägypten.
Bildnachweis: © Luigi Navarra/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
UN und Rotes Kreuz fordern Maßnahmen gegen Hitzewellen
Extreme Hitzeperioden treten immer häufiger auf. Effektive Vorhersage- und Warnsysteme werden laut einem Bericht überlebenswichtig.
Meistgelesene Artikel
- 15. April 2024
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte
- 26. April 2024
Job der Woche: Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG sucht eine/n Leiter Einkauf (m/w/d)
Starte Deine Karriere in Rheda-Wiedenbrück
Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung
Neueste Artikel
- 6. Mai 2024
Eintrittsgeld bringt Venedig erste Million
Seit dem 25. April mussten Tagesbesucher in Venedig Eintritt zahlen: fünf Euro pro Person. Jetzt ist die erste Testphase vorbei. Aber schon am Wochenende geht es weiter.
Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen Weg nach Europa. Politiker wollen gegensteuern.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 6. Mai 2024
Eintrittsgeld bringt Venedig erste Million
Seit dem 25. April mussten Tagesbesucher in Venedig Eintritt zahlen: fünf Euro pro Person. Jetzt ist die erste Testphase vorbei. Aber schon am Wochenende geht es weiter.
Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen Weg nach Europa. Politiker wollen gegensteuern.