Nach dem üppigen Essen noch einen hochprozentigen Absacker «aufs Haus»? Wenn Restaurants das ihren Gästen mit der Rechnung anbieten, steigt die Chance auf ein höheres Trinkgeld für die Bedienung, wie Forscher der Hochschule Fresenius in Hamburg im «Journal of Hospitality & Tourism Research» schreiben. In der Regel gäben Gäste fünf bis zehn Prozent Trinkgeld. Ob und wie die Höhe des Trinkgeldes vom Ausgeben eines Gratisgetränkes beeinflusst wird, hätten ein Psychologe und ein Betriebswirt in Experimenten mit Restaurantbesuchern untersucht, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Ihre Annahme: Jede Gefälligkeit löst beim Gegenüber Druck aus, die Gefälligkeit zu erwidern. Die Wissenschaftler nennen das «Reziprozität». Die Experimente liefen nach Angaben der Hochschule folgendermaßen: Insgesamt 403 Gastgruppen bekamen in einem griechischen Lokal einen Ouzo spendiert, entweder während des Essens, mit der Rechnung zusammen - oder in einer Kontrollgruppe erst nach dem Bezahlen. «Da es in vielen griechischen Restaurants üblich ist, einen Ouzo spendiert zu bekommen, führte das Forscherteam ein weiteres Experiment in einem deutschen Restaurant mit einem ähnlichen Forschungsdesign durch.» Die Ergebnisse zeigten, dass Kunden das Geschenk großzügig erwidern, indem sie das Trinkgeld signifikant erhöhen, heißt es in der Mitteilung. «Dieser Effekt ist besonders stark, wenn das Getränk mit der Rechnung gebracht wird, da sich die Gäste mutmaßlich besonders stark verpflichtet fühlen, sich mit einem großzügigen Trinkgeld zu revanchieren», sagt der an der Studie beteiligte Psychologe Frederic Hilkenmeier. «Das Servicepersonal kann folglich durch einen geschickten Einsatz eines Gratisgetränks seine Trinkgelder erheblich und mühelos erhöhen, indem es die Norm der Reziprozität ausnutzt.»
Bildnachweis: © picture alliance / dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Studie: Ein «Absacker» aufs Haus erhöht das Trinkgeld
Im Schnitt geben Gäste fünf bis zehn Prozent Trinkgeld. Mit einem Gratisgetränk zur Rechnung kann sich diese Quote erhöhen.
Meistgelesene Artikel
- 15. April 2024
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte
- 26. April 2024
Job der Woche: Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG sucht eine/n Leiter Einkauf (m/w/d)
Starte Deine Karriere in Rheda-Wiedenbrück
Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung
Neueste Artikel
Verkehr Verkehrskontrollen in Rheda-Wiedenbrück und Rietberg Polizeikräfte der Wache Rheda-Wiedenbrück führten am...
In Kenia sind nach schweren Regenfällen und Überschwemmungen 228 Menschen gestorben. Über 220.000 Menschen sind betroffen, während der Zyklon „Hidaya“ näher rückt.
Weitere Artikel derselben Kategorie
In Kenia sind nach schweren Regenfällen und Überschwemmungen 228 Menschen gestorben. Über 220.000 Menschen sind betroffen, während der Zyklon „Hidaya“ näher rückt.
Schock in der schwäbischen Gemeinde Remshalden: Mehrere Teenager fallen etwa acht Meter tief in den Innenraum einer Sporthalle. Retter starten einen abendlichen Großeinsatz mit mehreren Hubschraubern.