17. Januar 2022 / News aus der Welt

Start für neuen Quantencomputer am Forschungszentrum Jülich

Die Bundesforschungsministerin spricht von einem Quantensprung. Das Forschungszentrum Jülich selbst spricht angesichts eines neuartigen Rechners von Pionierarbeit bei der Entwicklung der Informationstechnologien von morgen.

von dpa

Am Forschungszentrum Jülich ist am Montag ein neuartiger, leistungsstarker Quantencomputer zu Forschungszwecken in Betrieb gegangen. Das in Kanada entwickelte System wird Teil der bestehenden Infrastruktur für Quantencomputing in Jülich.

Wissenschaftler aus ganz Europa haben damit Zugriff auf einen Maschinenpark mit Rechnern von unterschiedlichen technologischen Reifegraden.

Bundesforschungsministerin Birgit Stark-Watzinger (FDP) sprach von einem Quantensprung. «Quantentechnologien können für einen großen Sprung nach vorne sorgen», sagte die Ministerin. Als Anwendungsgebiete nannte sie Modellrechnungen für die Klimaforschung, abhörsichere Kommunikation, das Planen von Verkehrsflüssen in Echtzeit, die Entwicklung neuer medizinischer Wirkstoffe oder die Analyse komplexer Vorgänge an Finanzmärkten. Die Ministerin sagte auch, Deutschland und Europa müssten aufholen beim Quantencomputing.

Besondere Fundamente federn Erschütterungen ab

Da diese Computer einen vibrationsfreien Standort benötigen, entstand in Jülich extra ein neues Gebäude mit zwei Maschinenhallen. Die Hallen haben besondere Fundamente, die Erschütterungen abfedern. Die Prozessoren müssen außerdem extrem gekühlt werden. «JUNIQ» steht für Jülicher Nutzer-Infrastruktur für Quantencomputing. Das Forschungszentrum liegt westlich von Köln in Nähe des Braunkohletagebaus Hambach.

Das Forschungszentrum sprach von Pionierarbeit bei der Entwicklung der Informationstechnologien von morgen. Quantencomputer arbeiten anders und gelten als viel leistungsfähiger als herkömmliche Großrechner. Traditionelle Computer arbeiten mit Bits. Ein Bit kann nur zwei Zustände annehmen: «Eins» und «Null» beziehungsweise «An» und «Aus». Quantencomputer arbeiten dagegen mit Qubits («Quanten-Bits»). Ein Qubit kann nicht nur «Eins» und «Null» darstellen, sondern theoretisch unendlich viele Zustände dazwischen und das gleichzeitig.

Hauptforschungsgebiete des Forschungszentrums sind Energie, Information und Bioökonomie. Dort arbeiten derzeit 2669 Wissenschaftlerinnen. Das Forschungszentrum wird zu 90 Prozent von Bund und zu 10 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.


Bildnachweis: © Oliver Berg/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...
Veranstaltungstipp

Vorträge, Camping-Schnäppchenmarkt, Große Technik- und Zubehörausstellung und vieles mehr nicht verpassen

weiterlesen...
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung

weiterlesen...

Neueste Artikel

News aus der Welt

Nach mehr als einer Woche Suche fehlt weiter jede Spur vom kleinen Arian aus Bremervörde. Die aktive Suche wurde mittlerweile eingestellt. Nun soll eine Ermittlungsgruppe mehr über den Fall herausfinden.

weiterlesen...
News aus der Welt

Steil über unseren Köpfen thront im Mai der Große Wagen am Nachthimmel. Auch Sternschnuppen-Fans kommen auf ihre Kosten - und die Beobachtungsbedingungen sind diesmal besonders gut.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

News aus der Welt

Nach mehr als einer Woche Suche fehlt weiter jede Spur vom kleinen Arian aus Bremervörde. Die aktive Suche wurde mittlerweile eingestellt. Nun soll eine Ermittlungsgruppe mehr über den Fall herausfinden.

weiterlesen...
News aus der Welt

Steil über unseren Köpfen thront im Mai der Große Wagen am Nachthimmel. Auch Sternschnuppen-Fans kommen auf ihre Kosten - und die Beobachtungsbedingungen sind diesmal besonders gut.

weiterlesen...