Die Region um die Atomruine von Fukushima ist erneut von einem starken Erdbeben erschüttert worden, mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Wie japanische Medien berichteten, gab es zudem mehrere Verletzte. In der Präfektur Fukushima kam ein Mann in seinen 60ern ums Leben, berichteten örtliche Medien. Auch in der Nachbarprovinz Miyagi starb ein älterer Mann in Folge der starken Erschütterungen. An der Küste wurde eine 30 Zentimeter hohe Flutwelle registriert. Eine Tsunami-Katastrophe wie vor fast genau elf Jahren, als rund 20.000 Menschen ums Leben kamen und es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zum Super-GAU kam, blieb diesmal aus. Eine in der Nacht ausgegebene Tsunami-Warnung wurde aufgehoben. In der Atomruine in Fukushima sowie einem nahen weiteren Atomkraftwerk gab es nach Angaben der Regierung keine großen Unregelmäßigkeiten. Das kurze Zeit ausgefallene Kühlsystem in einem Abklingbecken für gebrauchte Brennstäbe des zweiten Atomkraftwerks Fukushima Daini zwölf Kilometer südlich der Atomruine konnte wieder aktiviert werden. Im 250 Kilometer entfernten Großraum Tokio gerieten Gebäude beängstigend lang anhaltend ins Schwanken. Berichte über größere Schäden liegen bisher nicht vor, laut der Nachrichtenagentur Kyodo mussten in Fukushima aber zahlreiche Menschen in Krankenhäuser gebracht werden. Ein zwischenzeitlicher Stromausfall in Millionen Haushalten ist nach Angaben des Betreibers Tepco wieder behoben. Durch das Beben entgleiste zudem ein Hochgeschwindigkeitszug - die rund 100 Passagiere an Bord des Shinkansen blieben laut Medienberichten jedoch unverletzt. Dass ein Shinkansan entgleiste, zeigt allerdings, wie stark die Erschütterungen waren. Der Shinkansen ist weltweit berühmt für seine extrem hohe Sicherheit. Die Erschütterungen zeigten den Japanern erneut, welche Gefahren auf sie lauern. Starke Erdbeben können jederzeit kommen. Irgendwann, das fürchten viele, wird ein schweres Erdbeben auch Tokio treffen. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben bedrohten Länder der Welt. Nach Angaben der Meterologischen Behörde ereignete sich das Beben der Stärke 7,3 vor der Küste von Fukushima in einer Tiefe von rund 60 Kilometern. «Für japanische Verhältnisse ist es mittelgroß», sagte der Seismologe Marco Bohnhoff vom Potsdamer Geoforschungszentrums (GfZ) auf Anfrage. Es sei kein unerwartetes Ereignis, betonte Bohnhoff. Die pazifische-ozeanische Erdplatte schiebe sich unter Japan, dieser Prozess werde aufgehalten, wenn sich die Platten verhakten. Dann sammele sich im Laufe von Jahren bis zu Jahrhunderten Energie, die sich schlagartig entlade. Es sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich, dass jetzt unmittelbar noch ein größeres Beben folge. Japans Meteorologische Behörde warnte jedoch für die nächsten sieben Tage vor einem möglichen weiteren Beben einer ähnlichen Stärke. Panik kam unter der Bevökerung auch diesmal nicht auf. Was im Westen gelegentlich als Gleichmut missverstanden wird, ist tatsächlich Gefasstheit und Durchhaltewillen, mit der Japaner Naturgewalten wie dieser begegnen. Die Erkenntnis, dass man sich letztlich nur damit abfinden kann, auf einem Pulverfass zu leben, hat bei den Inselbewohnern zu außergewöhnlicher Ausdauer in Krisen geführt.Viele Menschen in Kliniken
Beben 60 Kilometer tief im Meer
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Neues starkes Erdbeben in Fukushima weckt böse Erinnerungen
Wieder gilt zeitweise eine Tsunami-Warnung in Fukushima. Fast genau elf Jahre nach der Atomkatastrophe im Nordosten Japans wird die Region erneut von starken Beben heimgesucht, zwei Menschen sterben.
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