Im Zusammenhang mit der tödlichen Messerattacke von Brokstedt haben die Hamburger Behörden die Ausländerbehörde in Kiel nach eigenen Angaben früh über eine Inhaftierung des mutmaßlichen späteren Täters in der Hansestadt informiert. Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) und eine Vertreterin der Innenbehörde berichteten im Justizausschuss der Bürgerschaft zudem von mehreren vergeblichen Versuchen, Kontakt zu der Kieler Behörde aufzunehmen. Am Vortag hatte die schleswig-holsteinische Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) bemängelt, dass Informationen aus Hamburg zum mutmaßlichen Täter nicht in Schleswig-Holstein angekommen seien. Bereits einen Tag nach dessen Antritt der Untersuchungshaft im Januar 2022 habe ein Polizeibeamter die Kieler Ausländerbehörde per Mail informiert und um Rücksprache gebeten. Allerdings habe es trotz mehrfacher Wiederholungen keine Reaktion gegeben. Erst als man sich Anfang März an die Zuwanderungsstelle in Kiel gewandt habe, sei eine Reaktion erfolgt, sagte die Abteilungsleiterin für Öffentliche Sicherheit in der Hamburger Innenbehörde. Zudem habe die Justizvollzugsanstalt Billwerder der Kieler Ausländerbehörde am 4. und 5. Mai Unterlagen zu Ibrahim A. zugesandt, sagte Gallina. Zu dem Kieler Vorwurf, aus Hamburg nicht informiert worden zu sein, wollte sie sich nicht direkt äußern. Es gehe ihr nicht darum, «irgendwo einen Schwarzen Peter hinzuschieben, sondern das ist die Aktenlage», sagte sie. Der 33 Jahre alte Palästinenser Ibrahim A. hat am Mittwoch vergangener Woche in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen. Zwei junge Menschen starben, fünf weitere wurden teils schwer verletzt. Der Verdächtige, der mehrfach einschlägig vorbestraft ist, war knapp eine Woche zuvor aus der U-Haft in Hamburg entlassen worden.Hamburg: Gab keine Reaktion aus Kiel
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Messerattacke von Brokstedt: Behördenvorwürfe gehen weiter
Der Angreifer von Brokstedt war schon länger polizeibekannt. Hätte man in Schleswig-Holstein davon wissen müssen? Die Behörden machen sich weiter gegenseitig Vorwürfe.
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