Zum ersten Mal ist in Deutschland ein Exemplar des schädlichen Japankäfers nachweislich in eine Falle gegangen. Dabei handelt es sich nach Angaben des Regierungspräsidiums Freiburg vom Dienstag um den ersten amtlich bestätigten Fund eines lebenden Japankäfers hierzulande. Bislang hatte es nur wenige Hinweise auf jeweils einzelne Funde gegeben, die Behörden aber nicht verifizieren konnten. Das männliche Tier war Anfang November in einer sogenannten Pheromonfalle in der Nähe des Freiburger Güterbahnhofs entdeckt worden. Laut einem Sprecher des Regierungspräsidiums war es da zwar schon tot. Es müsse aber gelebt haben, um in die Falle zu gelangen. Dieser Fund sowie ein vorheriger in Basel zeigen den Angaben zufolge, dass die Wahrscheinlichkeit von Japankäfern (Popillia japonica) in Baden-Württemberg zunimmt. Der amtliche Pflanzenschutzdienst werde mit Beginn der Flugzeit im Mai kommenden Jahres den Fundort und weitere Risikostandorte wie Güterbahnhöfe und Parkplätze von Lastwagen stärker überwachen, kündigte der Sprecher an. Japankäfer können nach Angaben des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums (LTZ) Augustenberg starke Fraßschäden vor allem an Obstbäumen, Erdbeeren, Bohnen, Mais, Wein, Rosen und vielen anderen Strauch- und Baumarten anrichten. Die Engerlinge - also die Larven - wiederum ernährten sich überwiegend von Graswurzeln und könnten in Massen ganze Rasen, Wiesen und Weiden zerstören. Mitte Juli war in der Nähe des Baseler Güterbahnhofs ein männlicher Käfer in eine Pheromonfalle geraten. Die deutschen Experten hatten daraufhin die Öffentlichkeit aufgerufen, wachsam zu sein. Bürgerinnen und Bürgern meldeten dem LTZ in Karlsruhe Hunderte Verdachtsfälle. Häufig habe es sich um andere Tiere gehandelt, aber auch ein totes Exemplar des Japankäfers in Baden-Württemberg war dabei. Das Tier war den damaligen Angaben zufolge in einer Lieferung von Industriegütern aus Polen. Erwachsene Japankäfer sind den LTZ-Angaben zufolge rund einen Zentimeter groß und sehen so ähnlich aus wie heimische Gartenlaub-, Mai- oder Junikäfer. Der Japankäfer aber habe fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite und zwei am Ende des Körpers. Das Halsschild schimmere auffällig grün-metallisch. Einschränkungen beim Pflanzentransport, engmaschige Netze, Insektizide und Pilze könnten Maßnahmen sein, um eine Ausbreitung von Popillia japonica zu verhindern. Das Risiko einer Einschleppung galt vor allem über den Reise- und Warenverkehr auf den Verkehrsadern am Oberrhein oder die Autobahnen am Bodensee als hoch.Weiterer Fund in Basel
Ähnlichkeit mit heimischen Käfern
Bildnachweis: © Olaf Zimmermann/LTZ Augustenberg/dpa
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Erstmals Japankäfer in Deutschland in Falle gegangen
Schädlingsalarm in Baden-Württemberg: In Freiburg wurde erstmals ein lebender Japankäfer gefangen. Die Tiere können starke Fraßschäden in der Landwirtschaft hinterlassen.
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