Die komplizierten Bergungsarbeiten nach dem schweren Güterzugunfall auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin schreiten voran. «Wir konnten bereits einen ersten Wagen von der Unfallstelle abtransportieren und einen weiteren aufrichten», sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) am Sonntag. Rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DB und Technischem Hilfswerk (THW) hätten mit der Bergung der verunglückten Fahrzeuge begonnen. Bis voraussichtlich zum 16. Dezember bleiben die Einschränkungen im Bahnverkehr zwischen Hannover und Berlin aber weiterhin bestehen, wie die Sprecherin sagte. Das Freiräumen der Strecke nach der Kollision zweier Güterzüge am 17. November gestaltet sich so langwierig, weil umgekippte Kesselwaggons mit explosivem Propangas gefüllt waren. Nach dem Unfall wurde das gefährliche Gas von Spezialkräften der Feuerwehr abgepumpt und teilweise auch abgefackelt. Dies dauerte Tage. Am Samstag gab die Feuerwehr die Unfallstelle für die weiteren Arbeiten der Bahn frei. Schweres Gerät sowie Expertinnen und Experten waren nach DB-Angaben bereits zuvor in Bereitschaft, so dass die Arbeiten unverzüglich beginnen konnten. Nach Einrichtung der Baustelle hätten einige auch die Nacht durchgearbeitet. Das THW sorge dabei für die Beleuchtung. Reisende müssen sich vorerst weiter auf Zugausfälle und Verspätungen auf der wichtigen Ost-West-Route einstellen. Davon betroffen sind beispielsweise die ICE-Züge zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen. Im regionalen Verkehr zwischen Wolfsburg und Hannover fahren laut Bahn stündlich Ersatzbusse. Am 17. November hatte frühmorgens ein Güterzug bei Leiferde an einem Signal gehalten, ein folgender Güterzug fuhr auf. Der auffahrende Zug bestand aus 25 mit explosivem Propangas gefüllten Kesselwaggons. Vier Waggons kippten bei der Kollision um. Der Lokführer des auffahrenden Zugs war mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Der Lokführer des anderen Zugs blieb laut Bundespolizei - abgesehen von einem leichten Schock - unverletzt. Nach den bisherigen Ermittlungen wurde der Unfall durch einen menschlichen Fehler verursacht. Die Strecke bei Leiferde sei von einer Mitarbeiterin der Deutschen Bahn fälschlicherweise freigegeben worden, obwohl dort bereits ein Güterzug hielt, teilte die Bundespolizei Hannover einige Tage nach der Kollision mit. Derzeit sind an der Unfallstelle laut Bahn unter anderem zwei große Notfallkrane im Einsatz: der «Phoenix» mit einer Tragkraft von 160 Tonnen und der «Bulldog» mit einer Tragkraft von 100 Tonnen. Somit sei sichergestellt, dass auch die etwa 70 Tonnen schwere Lok geborgen werden könne, sagte die Sprecherin. Auch zwei Hilfszüge mit weiteren Bergungsgerätschaften seien vor Ort. Nach Entfernung aller Wagen und der Lokomotive könnten die Bahn-Fachleute «das gesamte Ausmaß der Schäden» abschließend begutachten, hieß es. Danach beginne die Reparatur der Gleise und Oberleitungen.Schwierige Bergungsarbeiten
Güterzug-Kollision am 17. November
Notfallkrane im Einsatz
Bildnachweis: © Moritz Frankenberg/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Deutsche Bahn: Erster Wagen von Unfallstelle abtransportiert
Auf einer wichtigen Bahnstrecke prallen zwei Güterzüge aufeinander: Weil umgekippte Waggons mit gefährlichem Propangas gefüllt waren, gestaltet sich die Bergung schwierig. Reisende müssen sich in Geduld üben.
Meistgelesene Artikel
- 15. April 2024
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte
Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung
- 26. April 2024
Job der Woche: Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG sucht eine/n Leiter Einkauf (m/w/d)
Starte Deine Karriere in Rheda-Wiedenbrück
Neueste Artikel
Verkehr Verkehrskontrollen in Rheda-Wiedenbrück und Rietberg Polizeikräfte der Wache Rheda-Wiedenbrück führten am...
- 4. Mai 2024
«Let's Dance»: Eine Popängerin muss abtanzen
Ein erstaunliches Comeback und ein tränenreicher Abschied - die neunte Runde bei der RTL-Tanzshow «Let's Dance» ist ein Abend voller Emotionen. Am Ende wird das Aus für Popsängerin Lulu verkündet.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 4. Mai 2024
«Let's Dance»: Eine Popängerin muss abtanzen
Ein erstaunliches Comeback und ein tränenreicher Abschied - die neunte Runde bei der RTL-Tanzshow «Let's Dance» ist ein Abend voller Emotionen. Am Ende wird das Aus für Popsängerin Lulu verkündet.
Dunkler Qualm am Himmel im Westen von Berlin: Feuer auf einem Firmengelände im Ortsteil Lichterfelde. Die Feuerwehr warnt vor Rauchgasen. Auch Schulen reagieren.