26. April 2022 / News aus der Welt

Bundesweite Corona-Inzidenz auf 909,1 gestiegen

Um fast 120 Punkte ist die Corona-Inzidenz von Montag auf Dienstag geklettert. Was bedeutet das?

von dpa

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag deutlich gestiegen - allerdings weist das nicht unbedingt auf eine verschärfte Corona-Infektionslage hin.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 909,1 an. Am Vortag hatte der Wert bei 790,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 669,9 (Vormonat: 1758,4).

Schwankungen wegen Ostern

Vermutlich ist der starke Anstieg unter anderem eine Folge der zurückliegenden Ostertage. «Es werden um Feiertage herum immer erhebliche Schwankungen aufgrund des gänzlich geänderten Meldeverhaltens (...) auftreten», sagt der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb. Da an Feiertagen weniger Infektionen an das RKI übermittelt werden, sinken Fallzahlen und Inzidenz zunächst. Die späteren Nachmeldungen und der Wegfall der meldeschwachen Tage aus der 7-Tage-Betrachtung führen dann zu einem Anstieg der Werte.

Auf ein verändertes Infektionsgeschehen deuten die Schwankungen also nicht zwangsläufig hin. «Wichtig ist wie immer ein etwas langfristiger Blick, wirkliche Trends sind nur über mehrere Tage mit kontinuierlichem Anstieg erkennbar», sagt Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie.

Die Zahl der von den Gesundheitsämtern binnen eines Tages ans RKI gemeldeten Corona-Neuinfektionen gab die Behörde am Dienstagmorgen mit 136.798 an. Vor einer Woche waren es mit 22.483 registrierten Ansteckungen erheblich weniger. Auch dies dürfte eine Folge der zurückliegenden Ostertage sein, an denen Gesundheitsämter nur unvollständig ans RKI gemeldet haben.

Die Interpretation des Infektionsgeschehens dürfte in Zukunft nicht einfacher werden. Man habe es mit einer zunehmend unsicheren Datenbasis zu tun, meint Epidemiologe Zeeb. «Demnächst fallen die Tests in Schulen weg, und die Dunkelziffer bleibt substanziell.»

Bei den RKI-Werten ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Tag der Woche Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig, was wiederum zu Nachmeldungen an Folgetagen führt.

Experten gehen zudem seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.

304 Todesfälle

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 304 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es sieben Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.337.394 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 21.665.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 134.489.


Bildnachweis: © Bernd Weißbrod/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Gute Beratung und ebenerdige Schüttboxen für eure Entsorgung

weiterlesen...

Neueste Artikel

News aus der Welt

Insgesamt neun Menschen sind am Sonntag verletzt worden, weil eine Hüpfburg von einer Windböe erfasst und teils in die Elbe geweht wurde. Nun ermittelt die Polizei gegen den Betreiber.

weiterlesen...
News aus der Welt

Die vielen Wachleute kosten die Berliner Bäderbetriebe so viel Geld wie manche Beckensanierung. Um Tumulte zu vermeiden, sind sie aber nötig. Außerdem setzen die Bäder nun voll auf Digitalisierung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

News aus der Welt

Insgesamt neun Menschen sind am Sonntag verletzt worden, weil eine Hüpfburg von einer Windböe erfasst und teils in die Elbe geweht wurde. Nun ermittelt die Polizei gegen den Betreiber.

weiterlesen...
News aus der Welt

Die vielen Wachleute kosten die Berliner Bäderbetriebe so viel Geld wie manche Beckensanierung. Um Tumulte zu vermeiden, sind sie aber nötig. Außerdem setzen die Bäder nun voll auf Digitalisierung.

weiterlesen...