26. Juni 2020 / Aktuell

An alle, die jetzt mit dem Finger auf uns zeigen

Wir sind mehr

von Melanie Filies

Stellt euch mal folgendes vor:

Es ist Anfang 2020. Die Welt ist in Ordnung, dir gehts mehr oder weniger gut. Geklagt wird gerne auf hohem Niveau. Wetter so mittelmäßig, wie immer zu viel Arbeit, zu wenig Geld und Zeit, Hektik, schneller, höher, weiter. So weit so gut. Und dann kommt #Corona. Dein normales Leben kommt genau wie meins und das aller anderen zum Erliegen. Keine Schule, kein Kindergarten, wenig Arbeit, teilweise keine Arbeit, wenn du wie ich im Einzelhandel arbeitest und gar Inhaber bist.

Nun gehen die wirklichen Probleme los. Und du sitzt mit mir und allen anderen in einem Boot. Wir unterstützen uns gegenseitig und hoffen zusammen, dass wir diese Krise einigermaßen überstehen. Und das sieht auch ganz gut aus. Nach 5 Wochen wird gelockert und das neue normale Leben geht so langsam wieder an den Start. Bis hierhin ist es einfach mit der Vorstellung, stimmt’s? Aber nun wird’s etwas schwieriger. Stell dir weiter vor: deine Kinder sind gerade wieder zur Schule und in die Kita gegangen, du fängst wieder an zu arbeiten, die Auftragsbücher füllen sich und dann BAAAAAM!!!!!! Paukenschlag!!!!!

Die Pandemie ist zurück und stärker als je zuvor. ABER und nun kommt der Unterschied: NUR bei DIR! Und du kannst nichts dafür. Gar nichts. Aber du trägst das mit. Denn es ist nun einmal deine Heimat. Die du liebst. Wo du zuhause bist. Alles auf Anfang. Angst. Unsicherheit. Existenzangst. Traurige Kinder. Und vielleicht keinen Urlaub. JETZT, wo es dir zum zweiten Mal so richtig scheisse geht, hilft dir aber keiner. Da gibts keine Solidarität. Stattdessen wird dem Finger auf dich gezeigt und niemand möchte dich und deine Familie haben. Ich sage dir, das Gefühl so stigmatisiert zu werden, weil du gerade aus dem „falschen“ Kreis kommst- das ist nicht schön. Schon gar nicht; wenn die anderen Sorgen eh schon auf dir lasten.

Bitte denk da einmal drüber nach, bevor du alle Bewohner unseres Kreises über den großen Corona-Kamm schert. Wir sind hier bestraft genug. Wirklich!! Und dazu noch ganz persönlich; Ich habe mich noch nie und werde mich auch nicht für meine Heimat schämen. Wir sind mehr als nur die Firma Tönnies. Wir haben eine der schönsten Städte in Deutschland. Wirklich. Und wir haben tolle Menschen. Menschen, die das alles gerade ertragen und auch Menschen, die jeden Tag alles geben. Vielen Dank an dieser Stelle an alle ehrenamtlichen Helfer, Feuerwehr, DRK, Malteser, Bundeswehr, Polizei und allen voran Herr Adenauer und Herr Kuhlbusch, der bis zu völligen Erschöpfung jeden Tag seinen Kopf hingehalten hat und der Presse und uns Rede und Antwort gestanden hat. Von Herzen Gute Besserung und vielen Dank.

Text: Melanie Filies

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