30. April 2024 / Kreis Gütersloh

Von Kultkneipen, Familienforschung und Straßennamen

Gütersloh. Über fast 200 Besucherinnen und Besucher freuten sich Stadt- und Kreisarchiv Gütersloh beim Tag der...

von Jan Focken

Gütersloh. Über fast 200 Besucherinnen und Besucher freuten sich Stadt- und Kreisarchiv Gütersloh beim Tag der Archive am gemeinsamen Standort in der Gütersloher Moltkestraße. Bei Magazinführungen ermöglichten Stadtarchivarin Julia Kuklik und Ralf Othengrafen, Leiter des Kreisarchivs, einen Blick hinter die Kulissen. Eine Foyerausstellung zum Thema ‚Essen und Trinken‘ zeigte die Bandbreite der Archivbestände mit Texten, Bildern und historischen Originalen wie Fotoalben und handgeschriebenen Kochbüchern.

Auch im Vortragsprogramm fand sich dieses Thema wieder: Die Historikerin Dr. Mareen Heying berichtete über ein Forschungsprojekt zur Geschichte von Kneipen und Alkoholkonsum und zeigte, wie sie neben Zeitungs- und Bildsammlungen auch ‘trockene‘ Bauakten oder Darlehensverträge zur Annäherung an das Thema nutzt. Bei den anschließenden Gesprächen mit dem Publikum über ehemalige ‚Kultkneipen‘ bekam die Wissenschaftlerin gleich Anregungen zum weiterforschen.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Familienforschung, für die die Archive wichtige Quellen bieten. Ingrid Edelkötter vom Heimatverein Greven beleuchtete ihre eigene familiengeschichtliche Forschung und stellte Hilfsmittel und Recherchestrategien vor. Wer durch den Vortrag Interesse an der eigenen Familiengeschichte entwickelt hatte, konnte sich den ganzen Tag über an einem Infostand des Arbeitskreises Familienforschung östliches Münsterland e.V. beraten lassen.

Mit der Podiumsdiskussion ‚Straßennamen erforschen und hinterfragen‘ griffen Stadt- und Kreisarchiv schließlich ein aktuelles Thema auf, das derzeit an mehreren Orten des Kreises für Diskussionsstoff sorgt. Der Historiker Dr. Matthias Frese schilderte, wie sich das LWL-Institut für Regionalgeschichte seit anderthalb Jahrzehnten mit diesem Thema beschäftigt und in der Zeit immer wieder öffentliche Diskussionen erlebte. Nicole Kockentiedt – Archivarin in Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz – und Hubert Kochjohann von der Geschichtswerkstatt Gütersloh schilderten aktuelle Projekte aus ihren Kommunen und erläuterten die Hintergründe der aktuellen Umbenennungsdiskussionen in Gütersloh und Herzebrock. Einig waren sich alle Beteiligten, dass die letzte Entscheidung über die Benennung von Straßen bei der Politik vor Ort liegen sollte. Historische Forschung und Archivquellen könnten jedoch wichtige Hintergrundinformationen über Straßennamen und umstrittene Namensgeber liefern und im besten Fall zu einer sachlichen Diskussion beitragen.

Quelle: Kreis Gütersloh - hier Original öffnen (www.kreis-guetersloh.de)

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Neueste Artikel

Erdbeben in Neapel: Häuser und Gefängnis evakuiert
News aus der Welt

Seit Jahrzehnten hat die Erde im Süden Italiens nicht mehr so heftig gebebt. Menschen versuchten, aus der Gegend zu fliehen. Wie schlimm sind die Schäden?

weiterlesen...
Turbulenzen beim Flug - ein Toter, Dutzende Verletzte
News aus der Welt

Es klingt wie der Alptraum: Ein Flugzeug gerät in Turbulenzen, Reisende knallen mit den Köpfen gegen die Gepäckfächer. Genau dies ist auf dem Weg nach Singapur passiert - mit schweren Folgen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Entscheidungshilfe für Sanierung, Heizung und Solartechnik
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Seit 16 Jahren unterstützt die Energieberatungsinitiative ALTBAUNEU des Kreises Gütersloh und der Kommunen...

weiterlesen...
Klimaschutztag am 25. Mai
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Klimaschutz ist in allen Lebensbereichen und somit auch im Alltag der Bevölkerung präsent. Um auf die...

weiterlesen...