1. Dezember 2022 / Sport in Rheda-Wiedenbrück

The only way is up

3:1 gegen Fortuna Düsseldorf U23

Spielbericht des SC Wiedenbrück: 

Im Vergleich zum 3:0 Sieg gegen den 1. FC Düren war Daniel Brinkmann zu einer personellen Änderung gezwungen. Für Beythulla Özer, der sich unter der Woche einen Bänderriss zugezogen hatte, startete Hendrik Lohmar neben Jan Lukas Liehr auf der zweiten achter Position, Tim Geller übernahm erneut die zentrale Defensive.
 
Unverändert blieb die taktische Grundordnung, in der unser Trainerteam ihre Elf in einem 4:3:3 von der Kette ließen, um die junge Fortuna so effektiv und frühzeitig pressen zu können.
 
Unsere Jungs kamen top aus dem Gate, verwickelten die Gäste früh in nickelige Zweikämpfe und knüpften so direkt an die starke Leistung aus dem Spiel gegen den 1. FC Düren an.
 
Mit zunehmender Spieldauer zeigte der Düsseldorfer Nachwuchs dann aber schon, warum viele Kicker mit Profiambitionen das rot-weiße Trikot tragen. Auffallend: Der starke Robin Bird, der auf den linken Flügel nur schwer einzufangen war und Tom Geerkens, der über die Sechs immer wieder schnelle Seitenverlagerungen einleitete.
 
In der Folge war dann auch gleich mal Marcel Hölscher gefordert, der mit zwei flinken Reflexen gegen Hirschberger und Geerkens einen frühzeitigen Einschlag verhinderte.
 
Nach und nach bekamen unsere Jungs das Geschehen aber besser in den Griff, da sie nun zwar deutlich tiefer standen, aber eben auch dank einer guten Staffelung in der Breite bei schnellen Düsseldorfer Seitenverlagerungen kaum Räume offenbarten.
 
Daraus ergaben sich dann auch erste Chancen für den SCW, als zunächst Martin Amedick im Anschluss an eine Ecke geblockt wurde und kurze Zeit später Bahattin Karahan im höchsten Tempo in den Düsseldorfer Strafraum dribbelte, dort mit einem hektischen Tritt zu Boden gebracht wurde, Schiedsrichter Tarik Damar auf den Elfmeterpunkt zeigte und der staatlich geprüfte Fachelfmeterschütze Hendrik Lohmar die Kugel hart und fest zum 1:0 im Netz verschraubte (29.).
 
Nachdem Phillip Aboagye kurz danach zwei Torchancen liegen ließ, pfiff die Fortuna schon zur Schlussoffensive der ersten Hälfte und hatte nach einer flachen Hereingabe von Robin Bird die Megachance auf den Ausgleich, als die Kugel jedoch vor dem einschussbereiten Ephraim Kalonji versprang und er so den möglichen Ausgleich verpasste.
 
War die erste Hälfte bereits flott und reich an Höhepunkten, ging die Partie vor beinahe 500 Zuschauern nach dem Seitenwechsel aber erst in ihre absolute Prime Time.
 
Denn unsere Mannschaft kehrte mit einem bis zum Asphalt durchgedrückten Gaspedal auf den Rasen zurück und hatte gleich nach wenigen Sekunden eine irre Szene, als im Anschluss an einen Eckball Vollspannschüsse von Hendrik Lohmar, Tim Geller und Phillip Aboagye jeweils in höchster Düsseldorfer Not geblockt werden konnten (49.).
 
Zwei Minuten später war dann nicht mehr nur das Gaspedal auf dem Asphalt, sondern auch der Tordischingel-Lautstärkeregler von Patrick Poppe auf maximalen Anschlag, als Bahattin Karahan eine flache Ablage von Benedikt Zahn aus vollem Lauf unter die Latte wemmste und auf 2:0 stellte.
 
Die Fortuna fand weder Gegenmittel noch schuf sie Entlastung. Auch weil der starke Fabian Brosowski Düsseldorfs bis dahin besten, Robin Bird, komplett in den Griff bekam und alle anderen Wiedenbrücker einfach zu große Lust am Toreschießen gefunden hatten.
 
Besonders auffällig in dieser Passage: Phillip Aboayge, die immer wieder mit aller Wucht den Weg vor das Düsseldorfer Tor suchte, zwei, drei Mal knapp scheiterte, ehe er ein Puderzuckerpässchen von Hendrik Lohmar zum 3:0 ins Netz jagte und sich anschließend erleichtert mit seinen Kumpels über seinen dritten Saisontreffer freuen durfte (69.).
 
Damit war der Dackel im Jahnstadion rasiert. Zwar verkürzten die Gäste noch durch einen Foulelfmeter auf 1:3 (81.), am sechsten Saisonsieg änderte das aber nichts mehr.
 
Damit hatten nach Abpfiff auch Tim Geller und Dirk Flock wieder ein entspanntes Lächeln auf den Lippen. Denn während unser Sechser in der Anfangsphase gleich zwei Mal die Kugel aus Nahdistanz und mit vollem Wumms ins Gesicht bekam, zog Dirk Flock an der Seitenlinie gegen Schiedsrichter - Assistent Tobias Esch in einem Zweikampf den Kürzeren. Der Linienrichter war etwas überraschend mit 16mm Alustollen aufgelaufen und trat „Flocki“ im Eifer des Gefechts versehentlich und zur Erheiterung aller Auswechselspieler auf den Fuß und bohrte ihm damit ein herzliches Loch in den linken Spann.
 
Damit dürfte unser Co-Trainer einer der ersten Anwärter auf die Jesus – Rolle bei der Fronleichnamsprozession im kommenden Jahr sein. Die Löcher in den Händen sind dann auch schnell gemacht und in der Rolle des Simon von Cyrene erwarten wir dann Tobias Brockschnieder, der sich gelb verwarnt für die Rolle des zweiten Kreuzträgers bewarb.
 
Bis dahin freuen wir uns aber erstmal auf unser Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenführer der Regionalliga West am kommenden Samstag. Denn ab 14 Uhr läuft unsere Elf dann bei Preußen Münster auf und wird nach einem Auswärtssieg versuchen auf der Heimfahrt an der Pilgerstätte Warendorf – Müssingen Wasser zu Wein zu machen.

Quelle: SC Wiedenbrück
Bild: @echtebilder_com @kisoro.photo

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