15. Juli 2024 / News aus der Welt

Zahl der untergebrachten Wohnungslosen in Deutschland steigt

Die Zahl der untergebrachten wohnungslosen Menschen steigt kontinuierlich. Insbesondere eine Gruppe macht den Großteil aus.

Das Statistische Bundesamt zählte mehr als 430.000 Obdachlose zu Beginn des Jahres in Deutschland (Symbolbild).
von dpa

Die Zahl der untergebrachten wohnungslosen Menschen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Rund 439.500 seien zum Stichtag 31. Januar 2024 von Kommunen in Einrichtungen untergebracht gewesen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mit. Damit stieg die Zahl gegenüber den Vorjahren - 2023 waren es 372.000 Menschen, 2022 sind es 178.100 gewesen.

Der Anstieg der untergebrachten wohnungslosen Menschen ging laut Bundesamt vor allem auf Verbesserungen der Datenmeldungen im dritten Jahr seit der Einführung der Statistik zurück. Zu den erfassten Personen zählen etwa Menschen, die in Not- und Gemeinschaftsunterkünften oder auch gewerblichen Unterkünften wie Pensionen und Hotels untergebracht sind. Daneben gibt es Menschen, die auf der Straße leben und nicht statistisch erfasst wurden.

Einen großen Teil der Menschen machten nach Angaben der Statistiker 136.900 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer aus. «Insgesamt wurden 377.900 und damit deutlich mehr Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gemeldet als im Vorjahr (2023: 311.900)», hieß es. 

Viele männlich und jünger als 25

Im Durchschnitt waren die untergebrachten Wohnungslosen 31 Jahre alt, 40 Prozent waren jünger als 25 Jahre. Den Angaben zufolge war mehr als die Hälfte aller untergebrachten Menschen Männer.

Mit 105.100 waren besonders viele Menschen ohne Wohnung in Nordrhein-Westfalen untergebracht.In Baden-Württemberg waren es demnach 92.700 Menschen und Berlin 47.300. «Am wenigsten untergebrachte Wohnungslose wurden im Saarland (2.600), Sachsen-Anhalt (1.000) und Mecklenburg-Vorpommern (700 Personen) gemeldet.»

Die Diakonie sieht die gestiegenen Zahlen problematisch: «Die weiterhin sehr hohe Anzahl an wohnungslosen Menschen in Deutschland ist ein deutliches Alarmsignal für unsere Gesellschaft», sagte Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland. «Für eines der reichsten Länder der Welt ist das ein Skandal!» Es müsse dringend gehandelt und gegengesteuert werden. Loheide forderte, den Schutz vor Wohnungsverlust auszubauen und mehr bezahlbaren Wohnraum speziell für wohnungslose Menschen zu schaffen. «Wohnen ist und bleibt ein Menschenrecht.»

 


Bildnachweis: © Sina Schuldt/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Aus Rheda-Wiedenbrück werden zwei Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren vermisst.
Polizeimeldung

Kriminalität Aus Rheda-Wiedenbrück werden zwei Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren vermisst. Aus dem Ortsteil...

weiterlesen...
Neuer Hotspot: Balkan Bistro im Kreis Gütersloh
Kulinarisch

Das neue Originals burek & more Rheda-Wiedenbrück

weiterlesen...
Gut getauscht ist halb gelesen!
Aktueller Hinweis

Büchertauschtage am 10. und 14. März am Entsorgungspunkt (EP) Süd in Lintel

weiterlesen...

Neueste Artikel

Rabea Rogge soll als erste deutsche Frau ins All fliegen
News aus der Welt

Von Otto Lilienthal bis SpaceX: Als erste deutsche Frau im All könnte auch eine Berlinerin in Kürze Raumfahrtgeschichte schreiben. Sie verrät ihre größten Herausforderungen und sagt, was sie mitnimmt.

weiterlesen...
Nachbarn streiten über Bambushecke - Nun entscheidet der BGH
News aus der Welt

Ökologischer Sichtschutz für die Eine, erdrückende grüne Wand für den Anderen. Zwei Nachbarn streiten über eine meterhohe Bambushecke. Jetzt hat Deutschlands oberstes Zivilgericht den Fall geprüft.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Rabea Rogge soll als erste deutsche Frau ins All fliegen
News aus der Welt

Von Otto Lilienthal bis SpaceX: Als erste deutsche Frau im All könnte auch eine Berlinerin in Kürze Raumfahrtgeschichte schreiben. Sie verrät ihre größten Herausforderungen und sagt, was sie mitnimmt.

weiterlesen...
Nachbarn streiten über Bambushecke - Nun entscheidet der BGH
News aus der Welt

Ökologischer Sichtschutz für die Eine, erdrückende grüne Wand für den Anderen. Zwei Nachbarn streiten über eine meterhohe Bambushecke. Jetzt hat Deutschlands oberstes Zivilgericht den Fall geprüft.

weiterlesen...