13. Oktober 2021 / News aus der Welt

Weltgemeinschaft will Artenschwund besser bekämpfen

Die «Erklärung von Kunming» ist das einzig konkrete Ergebnis der Weltnaturschutzkonferenz - bleibt dafür aber ziemlich vage. Um den Artenschwund zu stoppen, muss das nächste Treffen mehr bringen.

Die 15. UN-Weltnaturschutzkonferenz findet im chinesischen Kunming statt.
von dpa

Die Weltgemeinschaft hat sich grundsätzlich auf einen verstärkten Kampf gegen das dramatische und gefährliche Aussterben von Arten verständigt.

Auf der Weltnaturschutzkonferenz (Cop15) der knapp 200 Vertragsstaaten der UN-Konvention zur biologischen Vielfalt (CBD) wurde am Mittwoch eine wenig konkrete «Erklärung von Kunming» angenommen, die nach dem Tagungsort in Südwestchina benannt ist. Dort sind Vertreter aus China diese Woche mit den Teilnehmern online zusammengekommen, um über ein neues Rahmenabkommen zum Artenschutz zu beraten.

In der Erklärung wird darauf verwiesen, dass «viele Staaten» dazu aufgerufen hätten, 30 Prozent der Flächen an Land und im Meer bis 2030 unter Schutz zu stellen. Teilnehmer begrüßten die Erwähnung des Ziels, das nach dem Willen von Bundesregierung und Umweltverbänden in das bis nächstes Frühjahr angestrebte Rahmenabkommen aufgenommen werden soll. Die Verhandlungen darüber werden im Januar fortgesetzt.

«Existenzielle Bedrohung» für Gesellschaft und Planeten

Das neue Abkommen mit konkreten Zielen zum Schutz der biologischen Vielfalt soll bei einem Präsenztreffen vom 25. April bis 8. Mai wieder in Kunming verabschiedet werden. Es wird gerne mit dem Pariser Klimaabkommen verglichen, wird aber weniger bindend sein. Doch schon 2010 hatten sich die Vertragsstaaten im japanischen Aichi als Ziel gesetzt, den Schwund der Artenvielfalt bis 2020 zu stoppen. Die Vorgaben wurden allerdings weit verfehlt, wie der bilanzierende Bericht zum Zustand der Biodiversität in dem Jahr feststellte.

In der Kunming-Erklärung bekunden die Vertragsstaaten zunächst wieder ihren guten Willen. Auch warnen sie vor den Gefahren für die Lebensgrundlagen der Menschen. Es wird die «große Sorge» geäußert, dass die beispiellose Krise des Verlusts der Artenvielfalt, des Klimawandels, der Landzerstörung und Wüstenbildung, der Schädigung der Meere und Umweltverschmutzung «die Gefahren für die menschliche Gesundheit und die Nahrungssicherheit verstärkt».

In dem Papier ist von einer «existenziellen Bedrohung für unsere Gesellschaft, unsere Kultur, unseren Wohlstand und für unseren Planeten» die Rede. Gefordert werden dringendes Handeln und ein transformativer Wandel über alle Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft hinweg. Eine «Kombination von Maßnahmen» sei notwendig, um das Aussterben der Arten aufzuhalten und umzukehren.

Schädliche Subventionen sollen beendet werden

Land- und Seenutzung müssten geändert werden, der Schutz von Ökosystemen verbessert, der Klimawandel abgeschwächt, die Umweltverschmutzung verringert und Raubbau verhindert werden, heißt es darin weiter. Auch müsse es wirksame Maßnahmen zur Umsetzung des Abkommens geben und überprüft werden, ob die Ziele auch eingehalten werden. Der Verlust der biologischen Vielfalt müsse gestoppt und bis 2030 spätestens auf den Pfad der Erholung gebracht werden.

Die «Erklärung von Kunming» spricht sich auch dafür aus, Subventionen, die der Biodiversität schaden, zu beseitigen oder zu reformieren. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte am Vortag in ihrer Rede auf der Konferenz gesagt, es sei wichtig, Subventionen auslaufen zu lassen, die umweltschädlich seien oder sich negativ auf die Natur auswirkten. Umweltverbände kritisieren, dass die Bundesregierung rund 67 Milliarden Euro für umwelt- und naturschädigende Subventionen pro Jahr ausgibt - unter anderem für Landwirtschaft und Fischerei.


Bildnachweis: © Chen Yehua/XinHua/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...
Camper-Hausmesse 2024: Die thiel gruppe bietet ein abwechslungsreiches Programm
Veranstaltungstipp

Vorträge, Camping-Schnäppchenmarkt, Große Technik- und Zubehörausstellung und vieles mehr nicht verpassen

weiterlesen...

Neueste Artikel

2.400 Euro für Medizinstudenten im praktischen Jahr
Kreis Gütersloh

Der Kreis Gütersloh schlägt vor, Medizinstudenten künftig im Praktischen Jahr finanziell zu unterstützen....

weiterlesen...
Von „Sultans of Swing“ bis „Brothers in Arms“ – die Dire Straits Tribute Show
Good Vibes

Jetzt Tickets für die Show in Rheda-Wiedenbrück sichern!

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Venedig-Besucher müssen erstmals Eintritt bezahlen
News aus der Welt

An vielen Tagen ist in den engen Gassen rund um Markusplatz und Rialtobrücke kaum noch ein Durchkommen. Jetzt reagiert Venedig: Ab sofort ist Eintritt fällig, erst einmal testweise.

weiterlesen...
Mühlrad des Pariser Cabarets Moulin Rouge stürzt ab
News aus der Welt

Schrecken mitten in der Nacht: Vom Pariser Moulin Rouge-Theater stürzt plötzlich das Mühlrad herab auf den Bürgersteig. Es gibt keine Verletzten, die Ursache ist noch unklar.

weiterlesen...