19. September 2024 / News aus der Welt

Vermisste Lina im Elsass: Hinweise auf Verbrechen gefunden

Vor einem Jahr verschwindet die 15-jährige Lina im Elsass spurlos. Auch wenn die Jugendliche noch nicht gefunden wurde, deuten alle Spuren in einem gestohlenen deutschen Auto auf ein Verbrechen hin.

Die Fahnder gehen im Vermisstenfall Lina von einem Verbrechen aus.
von dpa

Ein Jahr nach dem Verschwinden der Jugendlichen Lina im Elsass deutet in dem spektakulären Kriminalfall in der deutsch-französischen Grenzregion alles auf ein Verbrechen hin. Wie Staatsanwalt Alexandre Chevrier in Straßburg mitteilte, gehen die Fahnder nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass ein zufällig vorbeikommender Krimineller Lina zu sich ins Auto holte und später fesselte.

Da der Verdächtige sich im Sommer das Leben nahm, ohne zu Lina befragt werden zu können und alle Suchaktionen bislang erfolglos blieben, sei das Schicksal der Jugendlichen aber noch nicht abschließend geklärt. Nach einem Jahr ohne Lebenszeichen gibt es aber kaum noch Hoffnung, Lina lebend zu finden.

Alle Suchaktionen bleiben erfolglos

Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte. Die Fahnder ermittelten, dass sie gar nicht in den Zug stieg. Suchmaßnahmen, an denen auch Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei beteiligt waren, blieben ergebnislos. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier der Fahnder gerieten.

In diesem Sommer dann stellten Fahnder ein im August 2023 gestohlenes und im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg zugelassenes Auto sicher, in dem sie nicht nur DNA-Spuren der Jugendlichen, sondern auch deren Handtasche und Stricke fanden, mit denen Lina gefesselt worden sein soll. Blutspuren hingegen wurden in dem Auto nicht entdeckt, wie der Staatsanwalt sagte. Über die Geolokalisation des Autos und Videobilder konnten Kriminaltechniker ermitteln, dass der Wagen sich zum Zeitpunkt von Linas Verschwinden unmittelbar in der Nähe befand.

Tatverdächtiger konnte nicht mehr befragt werden

Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach der Sicherstellung des Wagens am 10. Juli an seinem Wohnort in Besançon in Ostfrankreich das Leben. Wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten hätte er am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. In der Vergangenheit soll sich der Mann mehrfach in einer Psychiatrie aufgehalten haben.

Gestützt auf die Bewegungsdaten des Autos unternahmen Fahnder in den vergangenen Monaten mehrere aufwendige Suchaktionen in Waldgebieten der Vogesen, wo der Wagen einen längeren Halt eingelegt hatte. Eine Vermutung war, dass der Tatverdächtige Lina dort vergraben haben könnte. Am Ende blieb die Suche aber ergebnislos. Die Ermittlungen gingen aber weiter, betonte die Staatsanwaltschaft.


Bildnachweis: © Jean-Christophe Verhaegen/AFP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Zeugenmeldung falsch interpretiert: Suchaktion in der Ems ohne Ergebnis
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Einsatz von Hubschrauber und Feuerwehr am Sonntagabend in Rheda-Wiedenbrück Standardprozedur

weiterlesen...
Kommentar Theorien und Fake News zum Helikoptereinsatz in Rheda-Wiedenbrück
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Wie sich Gerüchte am Beispiel des Sucheinsatzes am Sonntag Abend verselbstständigten

weiterlesen...
Ausbau der Hauptstraße startet
Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Den offiziellen Start für die wohl größte Kreisstraßenbaustelle der näheren Zukunft an der...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Feuer auf Tankschiff - Großer Hilfseinsatz auf der Ostsee
News aus der Welt

Ein massives Aufgebot an Schiffen und Einsatzkräften hat Schlimmeres verhindert. Der Maschinenraum des Tankschiffs «Annika» gerät vor Heiligendamm in Brand. Endgültig gelöscht werden soll in Rostock.

weiterlesen...
Öltanker «Annika» brennt - Was wir wissen und was nicht
News aus der Welt

Am Freitagmorgen gerät der kleine Öltanker «Annika» auf der Ostsee vor dem Ferienort Heiligendamm in Brand. Retter und Löschkräfte sind schnell vor Ort. Dennoch gibt es Angst vor Umweltschäden.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Feuer auf Tankschiff - Großer Hilfseinsatz auf der Ostsee
News aus der Welt

Ein massives Aufgebot an Schiffen und Einsatzkräften hat Schlimmeres verhindert. Der Maschinenraum des Tankschiffs «Annika» gerät vor Heiligendamm in Brand. Endgültig gelöscht werden soll in Rostock.

weiterlesen...
Öltanker «Annika» brennt - Was wir wissen und was nicht
News aus der Welt

Am Freitagmorgen gerät der kleine Öltanker «Annika» auf der Ostsee vor dem Ferienort Heiligendamm in Brand. Retter und Löschkräfte sind schnell vor Ort. Dennoch gibt es Angst vor Umweltschäden.

weiterlesen...