31. März 2022 / News aus der Welt

Verdächtige Studentin nach Giftanschlag an Uni gefasst

Der Giftanschlag an der TU Darmstadt soll auf das Konto einer psychisch kranken Studentin gehen. In den Notizen der Frau finden die Ermittler Hinweise auf das mögliche Motiv.

Auf dem Campus Lichtwiese der Technischen Universität Darmstadt hat eine Studentin mutmaßlich einen Giftanschlag verübt.
von dpa

Der mutmaßliche Giftanschlag an der Technischen Universität (TU) Darmstadt soll von einer 32 Jahre alten Studentin aus Mainz verübt worden sein.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft und der Polizei vom Donnerstag wurde die Frau festgenommen und am Mittwoch in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 32-jährige Deutsche in einem Gebäude der TU im August vergangenen Jahres Getränke vergiftet hat. Sieben Menschen wurden dadurch verletzt, einer von ihnen schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr.

Vorwurf des versuchten Mordes

Die Verdächtige ist den Angaben zufolge seit dem Wintersemester 2017 als Studentin der Materialwissenschaften eingeschrieben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr versuchten Mord im Zustand der Schuldunfähigkeit vor. Die Frau hat sich noch nicht dazu geäußert. Sie war den Ermittlern nach eigener Darstellung bereits früh verdächtig erschienen. Aber erst nachdem mehr als 1000 Zeugen befragt wurden, habe sich der Verdacht erhärtet. Als Motiv für den Anschlag vermutet die Staatsanwaltschaft, dass sich die Frau von Mitarbeitern der TU verfolgt fühlte.

Die Polizei hatte in dem Fall eine eigene Mordkommission («Licht») gegründet, der zeitweise bis zu 50 Beamte angehörten. Diese stellten unter anderem Spuren sicher, die belegen sollen, dass sich die Frau in der Nacht vor der Tat in dem betreffenden Gebäude L2/01 aufhielt. In Notizen der 32-Jährigen wurden laut Polizei zudem die Mitarbeiter der Universität erwähnt. «Vom ersten Tag an haben die Ermittler in akribischer Kleinstarbeit Beweise zusammengetragen, um die Tat aufzuklären», sagte der Leiter der Mordkommission, Jens Peter Thiemel.

Toxische Substanz in Milch und Wasser

Als am 23. August 2021 die ersten Menschen Vergiftungserscheinungen zeigten, war ein Großaufgebot von Einsatzkräften auf dem Campus Lichtwiese im Einsatz. Spezialisten entdeckten in Milchtüten und Wasserbehältern eine toxische Substanz. Um welchen Stoff es sich dabei handelte, teilten die Ermittler jedoch bis zuletzt nicht mit, da es sich um Täterwissen handle. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte allerdings der Nachrichtenagentur dpa, dass die Zusammensetzung des Gifts bekannt sei.

«Wir hoffen, dass sich die Verdächtige im Zuge der medizinischen Behandlung öffnet und wir sie mit unseren Erkenntnissen konfrontieren können», sagte der Jurist. Die Frau in der Klinik schweige jedoch derzeit. Damit bleibt weiterhin ungeklärt, wie sie überhaupt an das Gift kam - und wie es ihr letztlich gelang, die gefährliche Substanz in die Getränkeverpackungen hineinzubekommen. Die mutmaßlich psychisch kranke Studentin war laut Staatsanwaltschaft bereits vor ihrer Einweisung in die Klinik «zwischenzeitlich aufgrund einer betreuungsrechtlichen Entscheidung untergebracht».


Bildnachweis: © Frank Rumpenhorst/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Der T.S.G. Rheda lädt zum Handballschnuppertag ein
Good Vibes

Teamgeist, Sport und Spielspaß am 17. März 2024

weiterlesen...
Drei spannende Jobangebote in Rheda-Wiedenbrück
Job der Woche

Starte noch heute Deine Karriere bei der Keisinger Gruppe

weiterlesen...
Der Werksverkauf vom 6. bis zum 9. März im Sudbrock-Outlet!
Aktueller Hinweis

Sichere Dir Deine Lieblingsstücke zu unschlagbaren Preisen

weiterlesen...

Neueste Artikel

Prager Krankenhaus führt irrtümlich Abtreibung durch
News aus der Welt

In einem Krankenhaus in Prag ist es zu einer furchtbaren Verwechslung gekommen. Eine schwangere Frau ist zu einer Routinekontrolle gekommen - und bekam eine Abtreibung.

weiterlesen...
Grenzwert für Cannabis am Steuer in Sicht
News aus der Welt

Eigentlich ist den meisten klar, dass Drogen den Straßenverkehr unsicherer machen. Nach einem Bier darf man aber oft noch fahren. So etwas wie eine Promille-Grenze soll nun auch für Cannabis kommen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Prager Krankenhaus führt irrtümlich Abtreibung durch
News aus der Welt

In einem Krankenhaus in Prag ist es zu einer furchtbaren Verwechslung gekommen. Eine schwangere Frau ist zu einer Routinekontrolle gekommen - und bekam eine Abtreibung.

weiterlesen...
Grenzwert für Cannabis am Steuer in Sicht
News aus der Welt

Eigentlich ist den meisten klar, dass Drogen den Straßenverkehr unsicherer machen. Nach einem Bier darf man aber oft noch fahren. So etwas wie eine Promille-Grenze soll nun auch für Cannabis kommen.

weiterlesen...