25. Oktober 2021 / News aus der Welt

Tod von Kamerauffrau - Filmwaffe enthielt Patrone

Der Schock nach dem tödlichen Vorfall am Filmset mit US-Star Alec Baldwin hält an. Immer noch sind viele Fragen offen, warum in der Waffe scharfe Munition war. Die Polizei gibt erste Zeugenaussagen bekannt.

In Gedenken an die verstorbene Kamerafrau: Ein Blumenstrauß vor der Bonanza Creek Film Ranch.
von dpa

Wenige Tage nach dem Tod von Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss aus einer Requisitenwaffe an einem Western-Set in den USA hat die Polizei Details aus zwei Untersuchungsberichten veröffentlicht.

Demnach hatte ein Regieassistent Schauspieler Alec Baldwin bei der Übergabe der Pistole am vergangenen Donnerstag versichert, dass es sich um eine «kalte Waffe» ohne Munition handele. Der Assistent habe nach eigener Aussage nicht gewusst, dass eine Patrone in der Waffe steckte, heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Bericht weiter.

Der zweite Bericht zitiert Aussagen des bei dem Vorfall verletzten Regisseurs Joel Souza («Crown Vic»). Dieser sagte demnach, die Crew sei nach einer Mittagspause an das Set zurückgekehrt. Er selbst sei sich aber nicht sicher, ob dabei die Waffe erneut überprüft worden sei. Hollywood-Star Baldwin (63) habe dann in einer Kirchen-Szene auf einer Bank gesessen und mit der Waffe eine Szene geprobt.

Souza (48) selbst habe Kamerafrau Hutchins (42) über die Schulter geschaut, um den Kamerawinkel zu prüfen. Dann habe er etwas gehört, das wie eine Peitsche und dann wie ein lauter Knall klang. Er erinnere sich vage daran, dass sie über Schmerzen im Bauch klagte, sich an den Leib gefasst, dann rückwärts getaumelt und zu Boden gegangen sei. Er selbst habe an der Schulter geblutet und konnte Blut auf Hutchins sehen.

Souza bestätigt zudem, dass am Donnerstagmorgen eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion im Bundesstaat New Mexico verlassen hatte. Die «Los Angeles Times» hatte am Freitag berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen. Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren, nannte aber noch keine Uhrzeit.

Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gab, habe bereits bei einer früheren Produktion Sicherheitsstandards verletzt, hatte am Sonntag eine Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik dem Sender NBC gesagt. Sie hatte mit dem Assistenten demnach 2019 für die Reihe «Into the Dark» beim Streaminganbieter Hulu gearbeitet. Das Produktionsteam dort erklärte, dass damals keine Beschwerden vorgebracht worden seien.

US-Medien berichteten zudem über Kritik an der 24 Jahre alten Waffenmeisterin, die für die ordnungsgemäße Handhabung aller Waffen am Set zuständig war. «Rust» war erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war.

Die Produktionsfirma Rust Movie Productions wies die Vorwürfe zurück. Es seien keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set bekannt gewesen, zitierte die «New York Times» aus einer Mitteilung. Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western, bei dem Baldwin auch als Produzent mitwirkte, hatten Anfang Oktober auf der Bonanza Creek Ranch begonnen und sind nach dem Unfall unterbrochen worden.

Als Konsequenz aus dem tödlichen Zwischenfall bei «Rust» verbot der US-Sender ABC am Freitag mit sofortiger Wirkung scharfe Munition am Set für seine Serie «The Rookie», wie das Filmmagazin «The Hollywood Reporter» berichtet. Bei früheren Dreharbeiten sei gelegentlich bei Szenen im Freien scharfe Munition verwendet worden, hieß es.


Bildnachweis: © Andres Leighton/AP/dpa
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