Eigentlich wollte David MacMillan im schottischen Glasgow Physik studieren. «Aber im Physik-Auditorium war es furchtbar kalt», erzählte der frisch mit dem Nobelpreis gekürte Wissenschaftler einmal in einem Interview. «Im Chemie-Auditorium war es viel wärmer, also habe ich mein Studienfach gewechselt. Das klingt jetzt trivial, ich mochte das Fach natürlich auch.» Schon im Gymnasium hätten ihm die wissenschaftlichen Fächer, auch beeinflusst von seinem großen Bruder, am meisten Spaß gemacht. Für seine Promotion ging der 1968 im schottischen Bellshill geborene Forscher dann an die University of California in Irvine, dann an die US-Ostküste an die Harvard-Universität und als Professor anschließend wieder für ein paar Jahre nach Kalifornien. Seit 2006 arbeitet er an der Princeton-Universität, wo er ein eigenes nach ihm benanntes Labor führt und zwischenzeitlich auch die Fakultät für Chemie leitete. Neben der Arbeit interessiert sich MacMillan eigenen Angaben zufolge vor allem für Sport und verbringt viel Zeit mit seiner Familie. Die Wissenschaft sei für ihn eine «Schatzsuche» und der Physiker Albert Einstein - ebenfalls Nobelpreisträger und ebenfalls einst an Princeton - sein «Lieblingswissenschaftler», sagte MacMillan einmal. «Weil er gesagt hat, dass die Vorstellungskraft wichtiger ist als das Wissen und das sehe ich auch so. Wissen ist ok, aber über die Zukunft, die Innovation, die Kreation nachzudenken - das ist alles.» Das Größte für ihn sei, im Labor «ein komplett anderes Ergebnis zu haben als alle anderen vorher», sagt der Forscher, der schon dutzende Fachartikel und Bücher veröffentlicht und mehrere Firmen auf Basis seiner Entdeckungen gegründet hat. «In diesem Moment sieht man, wie sich die Möglichkeiten vor einem auftun und das ist wunderbar. Dieses Gefühl in der Wissenschaft - es gibt nichts besseres.» Zahlreiche renommierte Auszeichnungen hat MacMillan schon bekommen, nun gekrönt vom Nobelpreis. «Menschen wie ich sind immer zynisch, wenn es um Auszeichnungen geht und sagen, sie bedeuten uns nichts - bis wir eine bekommen und dann sind wir extrem glücklich. Es lässt einen fühlen, dass man von der Gemeinschaft anerkannt wird, und das ist ein großartiges Gefühl.»
Bildnachweis: © Denise Applewhite/Princeton University, Office of Communications/dpa
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«Schatzsucher»: Chemie-Nobelpreisträger MacMillan
Der frischgebackene Nobelpreisträger MacMillan hält zwar nichts von Auszeichnungen, ist nun aber trotzdem glücklich. Dabei ist seine Entscheidungen für die Chemie aus ganz trivialen Gründen gefallen.
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