7. Juni 2022 / News aus der Welt

Erster Patient mit Affenpocken-Virus in Deutschland genesen

Die Affenpocken breiten sich in Deutschland weiter aus - aber langsam. Die Hauptstadt ist besonders betroffen. Nun ist hierzulande erstmals ein Patient symptomfrei aus der Behandlung entlassen worden.

Hautsymptome von Affenpocken-Patienten.
von dpa

Der erste Mensch, bei dem in Deutschland Affenpocken diagnostiziert worden waren, ist laut Meldung eines Krankenhauses genesen. Der 26-jährige Brasilianer wurde nach rund zwei Wochen Behandlung symptomfrei aus der Behandlung entlassen, teilte die München Klinik am Dienstag mit. Ein zweiter Patient sei bereits in der Vorwoche in häusliche Isolation entlassen worden.

Beide Patienten hätten an milden Krankheitsverläufen mit den charakteristischen Hautveränderungen wie Pusteln und Pocken gelitten. Weitere Menschen mit der Virusinfektion würden derzeit nicht in der München Klinik behandelt.

In ganz Bayern wurden bis Anfang Juni insgesamt sechs Fälle von Affenpocken gemeldet; das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet bislang 80 Infektionen deutschlandweit.

Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Experten gehen davon aus, dass der Ausbruch begrenzt werden kann. Die Gefährdung für die breite Bevölkerung wird nach wie vor als gering einschätzt. Die Symptome (darunter zum Beispiel Fieber und Hautausschlag) verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.

Seit dem Freitag vor Pfingsten hat sich die Zahl der beim RKI erfassten Erkrankungen um 15 erhöht. Dazu heißt es: «Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer.» Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Sonntag ist die Krankheit nun in rund 30 Ländern nachgewiesen, in denen das Virus sonst nicht kursiert. Es geht um mehrere Hundert Fälle.

Elf Berliner Patienten im Krankenhaus

Hierzulande ist die Virus-Infektion bisher in Berlin besonders häufig bestätigt worden: Die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung wies mit Stand Dienstagnachmittag 72 gemeldete Fälle aus. Davon seien 13 Patienten in ein Krankenhaus aufgenommen worden.

Schon nach den ersten Nachweisen hierzulande hatte es in einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums geheißen, dass auch in Berlin Partyveranstaltungen, «bei denen es zu sexuellen Handlungen kam», als Orte gelten, wo Menschen dem Virus ausgesetzt waren. Solche Feiern hatte es etwa auch auf den Kanaren gegeben.

«Da die Ansteckung wahrscheinlich über Schleimhautkontakt erfolgt, sollten zur Vorsorge außerdem enge körperliche/sexuelle Kontakte mit wechselnden bzw. fremden Personen nach Möglichkeit vermieden werden», rät die Berliner Gesundheitsverwaltung. Safer-Sex-Regeln wie der Gebrauch von Kondomen sollten beachtet werden, hieß es.


Bildnachweis: © Institute of Tropical Medicine Antwerp/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Hofladen Kuhre bringt regionalen Genuss nach Herzebrock-Clarholz
Wusstest du das?

Frische Vielfalt direkt vom Feld – ein Traditionsbetrieb stellt sich vor

weiterlesen...
«Ohne Vorwarnung»: Imam in Indonesien überlebt Pythonattacke
News aus der Welt

Ein religiöser Führer wollte auf Sulawesi nur Feuerholz sammeln und wäre beinahe im Bauch einer Python gelandet. Er hat überlebt - aber tödliche Angriffe der Würgeschlangen häufen sich.

weiterlesen...

Neueste Artikel

20-Jähriger soll Kind im Internet zum Suizid gedrängt haben
News aus der Welt

Der Mann soll Kopf einer pädokriminellen Gruppe im Internet sein, seine Opfer in Foren gezielt ausgesucht und sie dazu gebracht haben, sich selbst zu verletzen - bis zum Suizid.

weiterlesen...
Neunjähriger stirbt bei Unfall mit Polizeiauto in Antwerpen
News aus der Welt

Schon wieder kommt ein Kind in Belgien bei einem Zusammenstoß mit der Polizei ums Leben. Die Beamten sollen mit Blaulicht auf dem Weg zu einem Einsatz gewesen sein.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

20-Jähriger soll Kind im Internet zum Suizid gedrängt haben
News aus der Welt

Der Mann soll Kopf einer pädokriminellen Gruppe im Internet sein, seine Opfer in Foren gezielt ausgesucht und sie dazu gebracht haben, sich selbst zu verletzen - bis zum Suizid.

weiterlesen...
Neunjähriger stirbt bei Unfall mit Polizeiauto in Antwerpen
News aus der Welt

Schon wieder kommt ein Kind in Belgien bei einem Zusammenstoß mit der Polizei ums Leben. Die Beamten sollen mit Blaulicht auf dem Weg zu einem Einsatz gewesen sein.

weiterlesen...