13. August 2024 / News aus der Welt

Razzien gegen Drogenring an Brasiliens Häfen

Ein kriminelles Netzwerk hat sich auf den Transport von Drogen spezialisiert. Dazu wurden Hafenmitarbeiter angeworben und Transportunternehmen gegründet. Dagegen gehen Ermittler vor.

Etwa sechs Tonnen Kokain wurden im Laufe der Ermittlungen sichergestellt.
von dpa

Die brasilianische Bundespolizei hat einen großangelegten Einsatz gegen eine kriminelle Organisation unternommen, die Häfen und Logistikunternehmen für den Transport von Drogen nutzt. Bei Razzien in mehreren Bundesstaaten sollten 27 Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse sowie zwölf Haftbefehle vollstreckt werden, teilte die Polícia Federal mit. Ziel der Operation sei die Zerschlagung dieses Netzwerks, das in Häfen im Süden Brasiliens operiert.

«Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die kriminelle Organisation für den Drogenhandel von der Anwerbung von Hafenmitarbeitern bis zur Gründung von Logistik-, Containerverlade- und Transportunternehmen arbeitete», sagte die Bundespolizei. Im Laufe der Ermittlungen seien etwa sechs Tonnen Kokain sichergestellt und 16 Menschen auf frischer Tat festgenommen worden. 

Ein Teil der aus Bolivien stammenden Drogen sei auf Schiffe verladen worden, die für Länder in Afrika und Europa bestimmt waren. Der andere Teil sei in Brasilien pulverisiert und an kriminelle Banden für den internen Handel geliefert worden. Die Verdächtigen könnten je nach Umfang ihrer Beteiligung wegen «Drogenhandel und Beteiligung am Drogenhandel» mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden.

Neben den USA ist Europa der größte Markt für Kokain aus den südamerikanischen Produktionsländern Kolumbien, Peru und Bolivien. Im vergangenen Jahr wurden in Europas Häfen mehr als 300 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Allein in Antwerpen stellten die Ermittler die Rekordmenge von 121 Tonnen Kokain sicher - etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Aktuell verlagerte sich nach Einschätzung des deutschen Zolls der Schmuggel teilweise von Nordamerika nach Europa, vermutlich aufgrund der hier zu erzielenden höheren Preise. Neben dem typischen Weg von Kolumbien über Mittelamerika in die USA oder über Ecuador nach Europa gewinne die Route über Paraguay, Argentinien oder Brasilien nach Europa ständig an Bedeutung, hieß es zuletzt in einer Lagebewertung des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung. 


 


Bildnachweis: © ---/Polizei Santa Catarina/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Hofladen Kuhre bringt regionalen Genuss nach Herzebrock-Clarholz
Wusstest du das?

Frische Vielfalt direkt vom Feld – ein Traditionsbetrieb stellt sich vor

weiterlesen...
«Ohne Vorwarnung»: Imam in Indonesien überlebt Pythonattacke
News aus der Welt

Ein religiöser Führer wollte auf Sulawesi nur Feuerholz sammeln und wäre beinahe im Bauch einer Python gelandet. Er hat überlebt - aber tödliche Angriffe der Würgeschlangen häufen sich.

weiterlesen...
24-Stunden-Betreuung aus Rheda-Wiedenbrück
Beratung und Hilfe

Individuelle Betreuung – Zuhause statt Pflegeheim mit altdaheim24

weiterlesen...

Neueste Artikel

Paul-Maar-Schule und Martinschule fusionieren
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die Paul-Maar-Schule und die Martinschule werden zusammengeführt. Das hat der Ausschuss für Bildung,...

weiterlesen...
Flugzeugabsturz: Premier Modi spricht mit Überlebendem
News aus der Welt

Bei der Katastrophe verloren mehr als 240 Menschen ihr Leben. Indiens Regierungschef spricht mit dem einzigen Überlebenden unter den Insassen der Unglücksmaschine.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Flugzeugabsturz: Premier Modi spricht mit Überlebendem
News aus der Welt

Bei der Katastrophe verloren mehr als 240 Menschen ihr Leben. Indiens Regierungschef spricht mit dem einzigen Überlebenden unter den Insassen der Unglücksmaschine.

weiterlesen...
Zwölfjähriger erblindete nach Schuss - Freund vor Gericht
News aus der Welt

Ein Schuss verletzt einen Jungen im Kreis Rottweil schwer am Kopf. Er erblindet. Nun steht der mutmaßliche Schütze vor Gericht - ein Jugendlicher.

weiterlesen...