29. September 2023 / News aus der Welt

Phänomen: Arktisches Eis im Sommer von Schnee bedeckt

Trotz Rekordsommer ist das Meereis in der zentralen Arktis weniger abgeschmolzen als befürchtet. Grund ist eine für die warmen Monate ungewöhnliche Schneedecke - die habe das Eis gerettet, so Forscher.

Das Meereis hatte in diesem Sommer eine Dicke von rund 1,2 Meter - mehr als in den besonders schlechten Jahren 2020 und 2012.
von dpa

Das Meereis in der zentralen Arktis ist in diesem Sommer nicht ganz so stark abgeschmolzen wie erwartet. Stattdessen habe im August und September ungewöhnlich viel Schnee auf dem Meereis gelegen, sagte Marcel Nicolaus, Meereisphysiker am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut.

Nicolaus war zusammen mit einem Forschungsteam unter Leitung von AWI-Direktorin Antje Boetius zwei Monate mit dem Eisbrecher «Polarstern» bis zum Nordpol gefahren, um die Eigenschaften des Meereises zu vermessen. Am Samstag wird das Schiff zurück in Bremerhaven erwartet. 

«Das arktische Meereis zeichnet sich eigentlich dadurch aus, dass im Sommer kein Schnee mehr drauf ist und es mit Tümpeln überzogen ist», sagte Nicolaus auf einer Online-Pressekonferenz, die von Bord aus übertragen wurde. Eine Erklärung für das Phänomen sei das ungewöhnlich stabile Tiefdruckgebiet im Sommer, das für kalte Polarluft in der Arktis gesorgt habe. 

Kaum Eisalgen auf der Unterseite des Meereises

Eigentlich hatten die Forschenden angesichts des weltweiten Rekordsommers 2023 und der schnellen Schmelze im Mai und Juni besonders wenig Meereis in der Zentralarktis erwartet. Stattdessen betrug die Eisdicke rund 1,2 Meter - und damit mehr als in den besonders schlechten Jahren 2020 und 2012.

«Das war außergewöhnlich», sagte Nicolaus. «Der Schnee hat das Eis gerettet.» Der Schnee habe dafür gesorgt, dass das Eis von der Oberflächenschmelze geschützt gewesen sei. 

Gleichzeitig hätten sich anders als üblich kaum Eisalgen auf der Unterseite des Meereises gebildet. «Das Eis hat völlig anders ausgesehen als die Jahre zuvor, es war sozusagen tot», sagte Antje Boetius. Früher hätten ganze Algenwälder unter dem Eis gehangen, die als Nährstofflieferant für das Ökosystem unter Wasser dienten.  


Bildnachweis: © Ulf Mauder/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Über 400 Menschen aus Rheda-Wiedenbrück nehmen an Umfrage teil – 70 Prozent meiden derzeit die Innenstadt

weiterlesen...
In Rheda-Wiedenbrück entdeckt ...

Qualität, kontrollierte Herstellung und ein vielfältiges Sortiment in Rheda-Wiedenbrück

weiterlesen...
Für die ganze Familie

ein glitzernd-buntes Jubiläum für die ganze Gemeinde

weiterlesen...

Neueste Artikel

News aus der Welt

Nahe London stürzt ein Kleinflugzeug auf dem Southend Airport ab. Die Polizei spricht von einem ernsten Vorfall. Mehrere Krankenwagen und Spezialfahrzeuge sind vor Ort.

weiterlesen...
News aus der Welt

Teamwork bleibt im Trend: Erneut gewinnt ein kooperativer Titel den begehrten Kritikerpreis «Spiel des Jahres». Das Thema ist clever und niedlich umgesetzt, aber hat es auch in sich.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

News aus der Welt

Nahe London stürzt ein Kleinflugzeug auf dem Southend Airport ab. Die Polizei spricht von einem ernsten Vorfall. Mehrere Krankenwagen und Spezialfahrzeuge sind vor Ort.

weiterlesen...
News aus der Welt

Teamwork bleibt im Trend: Erneut gewinnt ein kooperativer Titel den begehrten Kritikerpreis «Spiel des Jahres». Das Thema ist clever und niedlich umgesetzt, aber hat es auch in sich.

weiterlesen...