Im Fall des Sprengstoff-Fundes von Berlin gibt es laut Staatsanwaltschaft bislang keine konkreten Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag. «Es gibt mehrere denkbare Szenarien», sagte ein Sprecher der Behörde. Diese würden geprüft. Ein Terrorverdacht habe sich bislang nicht erhärtet. Bislang ist unklar, was der Mann mit dem hochexplosiven Sprengstoff wollte. Die Polizei fahndet weiter nach ihm. Nach Medienberichten handelt es sich bei dem Sprengstoff in seinem Beutel um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. In Berliner Sicherheitskreisen werde davon ausgegangen, dass es sich um TATP handele, schrieben «Bild» und «Spiegel». Der Mann habe ein halbes Kilo davon bei sich gehabt, berichtete der Sender RBB unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Berliner Polizei wolle dies «weder bestätigen noch dementieren», sagte eine Sprecherin. Die «Bild-Zeitung» veröffentlichte ein Foto, auf dem eine mit Kabeln umwickelte Flasche zu sehen ist. Dabei soll es sich um den Sprengsatz handeln. Das Blatt veröffentlichte auch ein Foto, das den Verdächtigen zeigen soll. Er trägt darauf eine Kapuzenjacke oder einen Hoodie, über der rechten Schulter hängt ein heller Beutel. Die Staatsanwaltschaft bereitet eine detaillierte Öffentlichkeitsfahndung mit einem Foto aus einer Überwachungskamera vor. Gesucht wird nach Angaben des Sprechers ein 30 bis 35 Jahre alter Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt. Bundespolizisten wollten den Mann am Mittwochnachmittag am S-Bahnhof Neukölln «verdachtsunabhängig» kontrollieren, wie es hieß. Die Streife habe versucht, den Mann festzuhalten und ergriff dabei einen Stoffbeutel, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Mann konnte sich demnach lösen, ließ die Tasche aber fallen und flüchtet über die Gleise. In dem Beutel habe sich unter anderem «ein mit Klebeband umwickeltes Päckchen» befunden, hieß es. Dies sei als Sprengstoff identifiziert worden. Der Sprengstoff wurde nach Polizeiangaben später in einem nahegelegenen Park vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei gesprengt. Bei dem Mann wurde laut Staatsanwaltschaft ein Ausweis gefunden, der aber auf eine andere Person ausgestellt ist - laut «B.Z.» auf einen 30-jährigen Polen. Der Ausweis soll nach dem Bericht seit Januar 2022 als gestohlen oder unterschlagen gemeldet sein. Ein erster Abgleich der Polizei mit Aufnahmen aus Überwachungsvideos habe ergeben, dass es sich bei dem Flüchtigen nicht um den Ausweisbesitzer handele, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte unterdessen vor der Terrorgefahr an Bahnhöfen. «Auch in dem Bereich terroristischer Vorbereitungen oder Anschläge spielen Bahnhöfe immer mehr eine Rolle», sagte der GdP-Vorsitzende für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, «Rheinischen Post» (Freitag). Dies zeige der Fall in Neukölln. Roßkopf bemängelte, der Bundespolizei fehlten etwa 3.500 Beamte an den Bahnhöfen. Außerdem sei dort eine Überwachung mit modernster Technik zur Gesichtserkennung erforderlich.Hochexplosiver Sprengstoff im Beutel
Sprengung in Park in Neukölln
Polizeigewerkschaft sieht Terrorgefahr an Bahnhöfen
Bildnachweis: © Paul Zinken/dpa
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Hochexplosiven Sprengstoff im Beutel - Fahndung nach Mann
Am Berliner S-Bahnhof stoßen Polizisten auf Sprengstoff. Es soll sich um eine hochexplosive Substanz handeln, die auch bei Terroranschlägen genutzt wird. Die Polizei verfolgt zudem eine andere Spur.
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