Nach etlichen Skandalen in der Londoner Metropolitan Police steht der größten Polizeieinheit Großbritanniens erneut eine erschütternde Bestandsaufnahme bevor. «Wir haben ganz klar ein Problem in der Metropolitan Police und wir müssen das klar benennen und anpacken», sagte der britische Justizminister Dominic Raab am Freitag dem Sender LBC. «Wir können dem nicht ausweichen und so tun, als wären es nur ein oder zwei Einzelfälle.» Die Londoner Polizei leidet unter einem erheblichen Imageproblem. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Beamte wegen teils schwerer Straftaten, vor allem gegen Frauen, verurteilt. Weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatten die Entführung, Vergewaltigung und Ermordung der 33 Jahre alten Londonerin Sarah Everard im März 2021 durch einen Polizisten. Zuletzt wurde ein anderer Londoner Polizist wegen etlicher Vergewaltigungen und sexueller Übergriffe gegen mehrere Frauen zu lebenslanger Haft verurteilt. Dem «Guardian» zufolge soll ein unabhängiger Bericht zu den Zuständen bei Scotland Yard, der am Dienstag veröffentlicht wird, offenlegen, wie tief Rassismus, Sexismus und Homophobie in der Polizeieinheit verwurzelt sind. Er war nach dem Everard-Fall in Auftrag gegeben worden. Ranghohe Regierungs- und Polizeivertreter, die den Inhalt bereits kennen, sollen die Ergebnisse der Zeitung zufolge als «furchtbar» und «grauenhaft» beschrieben haben. Auch ein Zwischenbericht zeichnete bereits ein verheerendes Bild. Im vergangenen Jahr löste Polizeichef Mark Rowley seine Vorgängerin Cressida Dick ab, der Führungsversagen vorgeworfen worden war. Rowley räumte ein, dass viele Polizisten im Dienst seien, die eigentlich gefeuert werden müssten - und kündigte umfassende Reformen an.
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Londoner Polizei: «Wir haben ganz klar ein Problem»
Sexismus, Rassismus, Homophobie - die Skandal-Serie bei der Londoner Polizei ist lang. Ein unabhängiger Bericht soll für Aufkärung sorgen. Experten zu ersten Ergebnissen: «furchtbar» und «grauenhaft».
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