18. November 2021 / News aus der Welt

Impfstoffentwickler von Biontech mit Preis ausgezeichnet

Jahrelang haben sie an der mRNA-Technik geforscht, doch kaum jemand hat sich dafür interessiert. Jetzt bekommen die Biontech-Gründer einen Preis nach dem anderen. Ein besonderer kam nun hinzu.

Ugur Sahin (l-r), seine Frau Özlem Türeci, Gründer des Mainzer Corona-Impfstoff-Entwicklers Biontech, Katalin Kariko, Senior Vizepräsidentin von Biontech, und Christoph Huber, Gründer v...
von dpa

Die Entwickler des Corona-Impfstoffs von Biontech haben eine der bedeutendsten Ehrungen der deutschen Wissenschaft erhalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh dem Team um die Firmengründer Özlem Türeci und Ugur Sahin am Mittwochabend den Deutschen Zukunftspreis 2021.

Sie hätten es in einer beispiellos kurzen Zeit geschafft, einen auf der mRNA-Technik basierenden Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln und mit abgeschlossenen Studien bis zur Zulassung zu bringen.

Allein die Nominierung gilt als hohe Auszeichnung

Die Auszeichnung für Technik und Innovation ist mit 250.000 Euro dotiert. Voraussetzung für den Zukunftspreis ist aber nicht nur die Innovation: Das Produkt muss auch bereits zur Marktfähigkeit entwickelt sein. Schon die Nominierung gilt in Wissenschaftskreisen als hohe Auszeichnung.

Auch die amtierende Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) gratulierte: «Was Biontech in der Pandemie geleistet hat, ist bahnbrechend und inspirierend», sagte sie laut Mitteilung. «Mit der Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffes haben die Forscherinnen und Forscher von Biontech mutmaßlich Millionen von Menschen weltweit das Leben gerettet und vor schweren Krankheitsverläufen geschützt.»

Zweite Auszeichnung für Türeci und Sahin

Für Türeci und Sahin ist es schon die zweite Auszeichnung, die sie von Steinmeier erhalten. Im März hatte er ihnen das Bundesverdienstkreuz verliehen. Mit dem Zukunftspreis wurden neben dem Ehepaar nun auch der Mitgründer von Biontech, Christoph Huber, ausgezeichnet und Katalin Karikó die seit Ende der 80er Jahre an mRNA forscht und seit 2013 für Biontech arbeitet.

Mit der mRNA-Technik gab Biontech nicht nur der Impfkampagne weltweit einen enormen Schub, sondern begründete auch eine neue Ära in der Medizin. Die im Impfstoff enthaltene mRNA ist der Bauplan für ein Protein des Coronavirus. Die Zellen des Menschen stellen mit dessen Hilfe das Protein her und das Immunsystem kann sich somit auf eine mögliche Infektion mit dem Virus vorbereiten.

Die Impfung simuliert quasi eine Mini-Ansteckung, ohne dass ein Virus entsteht. Bei einer echten Infektion mit dem Coronavirus gelangt mit dem Virus ein Vielfaches an mRNA-Molekülen in den Körper, die zudem noch unterschiedlich aussehen. Mit Hilfe dieser aufeinander abgestimmten Baupläne entstehen im Körper dann immer wieder weitere Coronaviren.

mRNA macht Hoffnung auf weitere Impfstoffe

Die mRNA ist ein recht kleines Molekül. Die Impfstoffe sind daher relativ schnell herzustellen und an neue Virenvarianten anzupassen. Auf der mRNA ruhen nicht nur Hoffnungen für Impfstoffe gegen weitere Infektionskrankheiten wie HIV und Tuberkulose, sondern auch etwa für die Krebstherapie.

Das Biontech-Team trat gegen zwei Mitbewerber an: Die Experten der Siemens Healthineers AG in Forchheim fanden eine neuartige Technik für bessere Bilder in der Computertomographie. Forscher der Universität Münster und des dortigen Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Oekologie IME entwickelten eine nachhaltige Alternative zu Kautschuk etwa für die Herstellung von Reifen. Naturkautschuk stammt bisher vor allem aus dem Kautschukbaum, der in Monokulturen auf riesigen Plantagen im tropischen Süd- und Südostasien angebaut wird. Nun soll eine besondere Löwenzahnart dazu genutzt werden.

Der Zukunftspreis wird seit 1997 vergeben. Prämiiert werden hervorragende Innovationen aus den Bereichen Technik, Ingenieurs- und Naturwissenschaften sowie IT. Neben der Innovationsleistung zählt etwa auch das Arbeitsplatzpotenzial. Gefördert wird der Preis unter anderem von Unternehmen und Stiftungen.


Bildnachweis: © Christophe Gateau/dpa
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