9. April 2023 / News aus der Welt

Forscher: Mit KI auch Leben von E-Autobatterien verlängern

Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz werden die Arbeitswelt vieler Menschen beeinflussen. Ein renommierter KI-Experte sieht auch Einsatzmöglichkeiten im Kampf gegen den Klimawandel und zum Energiesparen.

KI-Experte am Hasso-Plattner-Institut: Ralf Herbrich.
von dpa

Künstliche Intelligenz (KI) wird aus Sicht des Forschers Ralf Herbrich künftig auch im Klimaschutz und für die E-Mobilität eine größere Rolle spielen. Der KI-Experte am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam arbeitet etwa daran, dass E-Autobatterien langlebiger werden können und sich die Umweltbilanz verbessert. KI habe großen Nutzen auch für die Umwelt und um nachhaltiger zu leben, sagte Herbrich der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.

KI-gestützte Steuerungssysteme sollten helfen, dass Batterien für E-Autos oder auch Laptops länger nutzbar werden. Heute steuerten Algorithmen die Lade- und Entladevorgänge einzelner Batteriezellen, um die gesamte Batterie sicher zu machen. Künftig sollten diese Algorithmen aber auch die Lebensdauer der gesamten Batterie durch gezielte Lastenverteilung auf einzelne Batteriezellen verlängern können, erklärte der Informatiker. «Es sind sehr kleine Computer, auf denen diese Programme laufen.» Mit einer besseren Langlebigkeit der Batterien sei am Ende weniger Abbau von Lithium nötig, und es müssten weniger neue Batteriezellen hergestellt werden.

Eine Menge Vision

«Das ist eine spannende Vorstellung. Da ist eine Menge Vision dabei», sagte der Professor in Potsdam. Es seien üblicherweise einige Jahre für Forschung und den Technologietransferprozess nötig, bis die Ergebnisse praktisch anwendbar seien. «Im Moment arbeite ich am Anfang dieses Prozesses.» Der 48-Jährige baut seit 2022 beim Hasso-Plattner-Institut und der Universität Potsdam den Fachbereich KI und Nachhaltigkeit auf. Zuvor war er für Microsoft, Facebook, Amazon und Zalando tätig.

Aber auch die Künstliche Intelligenz selbst sei ein Energiefresser. Um sie zu trainieren, seien große Datenmengen nötig und der Energieverbrauch sei hoch, erklärte Herbrich, der an energieeffizienteren Algorithmen forscht. Inzwischen gebe es keinen Zweifel mehr, «dass Algorithmen so gut sehen wie Menschen, genauso gut hören und auch Texte schreiben können.» Jetzt gelte es, herauszufinden, ob sie das auch mit demselben Energieverbrauch wie das menschliche Gehirn schaffen könnten. Derzeit benötige etwa der Textroboter ChatGPT noch ein Vielfaches der Energie, die das Gehirn brauche.


Bildnachweis: © Jens Kalaene/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Zeugenmeldung falsch interpretiert: Suchaktion in der Ems ohne Ergebnis
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Einsatz von Hubschrauber und Feuerwehr am Sonntagabend in Rheda-Wiedenbrück Standardprozedur

weiterlesen...
Kommentar Theorien und Fake News zum Helikoptereinsatz in Rheda-Wiedenbrück
Lokalnachrichten Rheda-Wiedenbrück

Wie sich Gerüchte am Beispiel des Sucheinsatzes am Sonntag Abend verselbstständigten

weiterlesen...
Ausbau der Hauptstraße startet
Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Den offiziellen Start für die wohl größte Kreisstraßenbaustelle der näheren Zukunft an der...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Öltanker «Annika» brennt - Was wir wissen und was nicht
News aus der Welt

Am Freitagmorgen gerät der kleine Öltanker «Annika» auf der Ostsee vor dem Ferienort Heiligendamm in Brand. Retter und Löschkräfte sind schnell vor Ort. Dennoch gibt es Angst vor Umweltschäden.

weiterlesen...
Brennendes Tankschiff erreicht Rostock
News aus der Welt

Der Brand des Tankschiffs «Annika» sorgt für einen Großeinsatz. Nun wurde das Schiff nach Rostock geschleppt. Dort soll es gelöscht werden.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Öltanker «Annika» brennt - Was wir wissen und was nicht
News aus der Welt

Am Freitagmorgen gerät der kleine Öltanker «Annika» auf der Ostsee vor dem Ferienort Heiligendamm in Brand. Retter und Löschkräfte sind schnell vor Ort. Dennoch gibt es Angst vor Umweltschäden.

weiterlesen...
Brennendes Tankschiff erreicht Rostock
News aus der Welt

Der Brand des Tankschiffs «Annika» sorgt für einen Großeinsatz. Nun wurde das Schiff nach Rostock geschleppt. Dort soll es gelöscht werden.

weiterlesen...