10. August 2022 / News aus der Welt

Forscher entdecken in China neues Henipavirus

Fieber und Müdigkeit: In China haben sich insbesondere Farmer mit dem neu nachgewiesenen Henipavirus infiziert. Hinweise auf eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch gebe es jedoch nicht.

Das Henipavirus ist Forschern zufolge wahrscheinlich tierischen Ursprungs und tritt wohl nur sporadisch bei Menschen auf.
von dpa

In China sind 35 Menschen an einem neu nachgewiesenen Henipavirus erkrankt, das wahrscheinlich von einem Tier stammt. Die Infektionen mit dem Langya-Henipavirus (LayV) benannten Erreger traten in den Provinzen Shangdong und Henan vor allem bei Farmern auf, die zuvor in engem Kontakt mit Tieren standen.

Das berichtete ein Team von Wissenschaftlern aus China, Singapur und Australien im Fachmagazin «New England Journal of Medicine». Die Infektionen wurden demnach im Zeitraum zwischen Ende 2018 und Anfang 2021 entdeckt. 

Hinweise auf eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch seien nicht gefunden worden. Von Todesfällen berichteten die Forscher nichts. Unter den 35 Patienten waren 26 ausschließlich mit LayV infiziert. Diese Patienten litten unter Symptomen wie Fieber, Müdigkeit, Husten und Muskelschmerzen. Bei einem Teil der Patienten gab es Hinweise auf Leber- und Nierenschäden. Bei Tests in Tieren wurde das Virus vorwiegend in Spitzmäusen entdeckt, wie die Forscher um Wei Liu vom Institute of Microbiology and Epidemiology in Peking berichten.

Henipaviren erstmals in den 1990er Jahren entdeckt

Das Virus sei wahrscheinlich tierischen Ursprungs und trete wohl nur sporadisch bei Menschen auf. Jedoch seien weitere Untersuchungen notwendig, um den Erreger und die damit verbundenen menschlichen Krankheiten besser zu verstehen.

Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) in Greifswald wurden Infektionen mit den Henipaviren erstmals in den 1990er Jahren als Ursachen für Erkrankungen der Atemwege und der Nerven bei Mensch und Tier erkannt. Zu den Henipaviren gehören demnach Hendra- und Nipahviren. Hendraviren verursachten dem FLI zufolge 1994 erstmals nachweislich schwere Atemwegserkrankungen bei Pferden in Australien. Die natürlichen Wirte des Hendravirus seien jedoch Flughunde. Bisher seien sieben Trainer und Tierärzte durch Kontakt zu betroffenen Pferden infiziert worden, vier dieser Infektionen verliefen tödlich.

Das Nipahvirus sei Ende der 1990er Jahre bei Schweinen in Malaysia und Singapur aufgetreten. Mehrere Menschen infizierten sich bei Schweinen, obwohl auch hier die natürlichen Wirte Flughunde seien. Mehr als 100 der Infizierten seien an Gehirnentzündung gestorben. Über eine Million Schweine seien in Malaysia gekeult worden. In Bangladesch und Indien komme es immer wieder zu Nipah-Infektionen von Menschen und auch zu Todesfällen.


Bildnachweis: © Frank Rumpenhorst/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Tönnies Gruppe erweitert Geschäftsleitung mit Julia Hupp
Aktuell

Diplomierte Betriebswirtin übernimmt Transformationsprojekte

weiterlesen...
Camper-Hausmesse 2024: Die thiel gruppe bietet ein abwechslungsreiches Programm
Veranstaltungstipp

Vorträge, Camping-Schnäppchenmarkt, Große Technik- und Zubehörausstellung und vieles mehr nicht verpassen

weiterlesen...

Neueste Artikel

Anklage gegen 17-Jährigen nach Messerangriff an Schule
News aus der Welt

An einem Gymnasium in Wuppertal wurden im Februar mehrere Schüler durch Messerstiche verletzt. Einige davon schwer. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage erhoben.

weiterlesen...
Fünf Euro für Venedig - Chaos zu Beginn
News aus der Welt

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig von Tagesbesuchern nun Eintritt. Wegen der vielen Ausnahmen gibt es aber einige Nachfragen. Auch ein prominenter Besucher muss gar nichts zahlen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Anklage gegen 17-Jährigen nach Messerangriff an Schule
News aus der Welt

An einem Gymnasium in Wuppertal wurden im Februar mehrere Schüler durch Messerstiche verletzt. Einige davon schwer. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage erhoben.

weiterlesen...
Fünf Euro für Venedig - Chaos zu Beginn
News aus der Welt

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig von Tagesbesuchern nun Eintritt. Wegen der vielen Ausnahmen gibt es aber einige Nachfragen. Auch ein prominenter Besucher muss gar nichts zahlen.

weiterlesen...