4. September 2024 / News aus der Welt

Britische Wanderin bei Unwetter auf Mallorca gestorben

Die Schlucht Torrent de Pareis im Norden Mallorcas ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Bei einem Unwetter wird sie aber zur Todesfalle. Ein Deutscher kam mit dem Schrecken davon.

Trotz Warnstufe Orange hielten sich die Niederschläge am Mittwoch auf Mallorca in Grenzen. (Foto Archiv)
von dpa

Ein heftiges Unwetter hat auf Mallorca einer britischen Wanderin das Leben gekostet. Die Leiche sei in der Gegend um die Schlucht Torrent de Pareis im Norden der spanischen Urlaubsinsel geborgen worden, teilte die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) mit. Nach der vorläufigen Identifizierung handele es sich um eine 26-Jährige. Die junge Frau sei am Vortag zusammen mit einem Mann von den Wassermassen überrascht und mitgerissen worden. Der 32-Jährige, ebenfalls ein Brite, werde vermisst und gesucht.

Die beiden waren den Angaben zufolge Teil von zwei Gruppen von insgesamt zwölf Wanderern, denen auch ein Deutscher, ein Franzose, weitere Briten sowie Spanier angehörten. Zehn Männer und Frauen habe man mithilfe eines Hubschraubers und eines Seils kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Dienstag lebend bergen können. Sie waren nach Polizeiangaben von steigenden Wassermassen eingeschlossen worden. Zudem seien sie «ohne warme Kleidung und völlig durchnässt» gewesen. Man habe ihnen das Leben gerettet.

Eine spektakuläre, aber auch gefährliche Tour

Die gut drei Kilometer lange Torrent de Pareis mit einem Höhenunterschied von 180 Metern befindet sich in den Bergen der Serra da Tramuntana, die mit dem höchsten Berg Mallorcas, dem Puig Major (1445 Meter) eine beliebte Wanderregion ist. Die Wände der Schlucht ragen teilweise bis zu 200 Meter steil auf. Die Durchwanderung des Sturzbaches gilt als eine der spektakulärsten Touren auf den Balearen. Sie ist aber auch anspruchsvoll. Es wird davor gewarnt, den Auf- oder Abstieg über riesige Felsbrocken zu unterschätzen.

Die Schlechtwetter-Front mit heftigen Niederschlägen und Gewitter hatte am Dienstag am Flughafen in Palma für Verspätungen von bis zu zwei Stunden gesorgt. Es gab mehrere Überschwemmungen, einige Straßen wurden gesperrt. Es war zwar nur ein kurzer, aber heftiger Regenguss, der von kräftigen Windböen begleitet wurde. Innerhalb kürzester Zeit fielen 90 Liter Regen pro Quadratmeter.

Für Mittwoch gilt die zweithöchste Warnstufe Orange

Am Mittwoch sollte das Wetter eigentlich noch mieser werden. Der spanische Wetterdienst Aemet hatte für alle Balearen-Inseln (und auch für weite Teile der spanischen Mittelmeerküste) bis 18.00 Uhr die zweithöchste Warnstufe Orange ausgerufen. Am Ende hielten sich die Niederschläge auf Mallorca allerdings in Grenzen. Es gab nachmittags zwar weitere Flugverspätungen, und nach Medienberichten auch einige Überschwemmungen, unter anderem am sogenannten Ballermann. Um 17.00 Uhr schien aber zum Beispiel in Palma und anderen Gebieten der Insel wieder die Sonne. Für Donnerstag gibt es keine Warnungen.


Bildnachweis: © Clara Margais/dpa
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