3. März 2023 / News aus der Welt

Bergbaukonzern weist Vorwürfe zu Oder-Fischsterben zurück

Im Sommer verendeten in der Oder mindestens 360 Tonnen Fische. Im Wasser waren erhöhte Salzwerte gemessen worden. Greenpeace sieht zwei Konzerne in der Verantwortung. Einer weist die Vorwürfe zurück.

Tote Fische schwimmen an der Wasseroberfläche des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.
von dpa

Nach einem Greenpeace-Bericht über zu hohe Salzeinleitungen in die Oder hat einer der beschuldigten polnischen Bergbaukonzerne die Vorwürfe zurückgewiesen. Man halte sich an alle Bestimmungen und Vorschriften des Wassergesetzes, teilte das Unternehmen Jastrzebska Spolka Weglowa (JSW) am Freitag auf Anfrage mit. Der Salzgehalt in der Oder werde auf der Höhe des Ortes Krzyzanowice ständig überwacht. JSW ist mehrheitlich im staatlichen Besitz.

Die Firma räumte ein, dass salzhaltiges Grubenwasser über den sogenannten «Olza-Kollektor» gesammelt und dann kontrolliert über Düsen am Flussbett in die Oder geleitet werde. Zudem werde Grubenwasser unter anderem auch in den Oder-Nebenfluss Bierawka eingebracht. Dies erfolge auf eine für die Umwelt sichere Weise, hieß es.

Die Umweltorganisation Greenpeace hatte in ihrem Bericht JSW und einen weiteren Kohle- und Bergbaukonzern beschuldigt, das massenhafte Fischsterben im vergangenen Sommer in der Oder verursacht zu haben. Ein Team habe an drei Zuflüssen zur Oder und sechs Zuflüssen zur Weichsel 57 Wasserproben genommen und analysiert, teilte die Organisation mit. Sie nimmt nach der Untersuchung an, dass Abwässer der Bergbauindustrie Auslöser für das Fischsterben in dem Grenzfluss waren.

Experten gehen davon aus, dass Salzeinleitungen ein wesentlicher Grund für das Oder-Fischsterben waren, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart. Auf polnischer und deutscher Seite waren im August schätzungsweise mindestens 360 Tonnen Fische verendet.

Die Umweltorganisation WWF forderte am Freitag «völlige Transparenz von Daten zu Industrieeinleitungen». Beim Informationsaustausch zwischen Polen und Deutschland hake es noch immer. «Es müssen endlich alle Fakten zu den schädlichen Umwelteinträgen in die Oder und ihre Nebenflüsse auf den Tisch», forderte der Leiter des Ostseebüros des WWF Deutschland, Finn Viehberg. Nur so bestehe die Chance, die Ursachen der schlechten Wasserqualität zu beheben.


Bildnachweis: © Marcin Bielecki/PAP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Ihre Nachrichten fehlen auf der Rheda-Wiedenbrück App? 

Meistgelesene Artikel

Ausbau der Hauptstraße startet
Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Der Kreis Gütersloh, die Stadt Rheda-Wiedenbrück und der Eigenbetrieb Abwasser (EAW) starten mit...

weiterlesen...
Gesundheitstag am 1. September 2024 bei Pflüger: Vorträge, Diagnostik & Aktionen
Veranstaltungstipp

Erleben Sie spannende Vorträge, Antlitzanalyse, Irisdiagnostik und mehr auf dem kostenlosen Pflüger-Gesundheitstag in Rheda-Wiedenbrück.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Nachbar starb an Corona: Österreicherin verurteilt
News aus der Welt

In der Pandemie starben weltweit Millionen an Menschen an den Folgen des Coronavirus. Kann eine Einzelperson für die Ansteckung eines anderen Menschen belangt werden?

weiterlesen...
Teilabriss der Carolabrücke geplant - Sorge vor Hochwasser
News aus der Welt

An der eingestürzten Carolabrücke in Dresden laufen die Vorbereitungen für einen Teilabriss. Auch das erwartete Elbe-Hochwasser mahnt zur Eile - vor allem ein Bereich braucht Schutz.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Nachbar starb an Corona: Österreicherin verurteilt
News aus der Welt

In der Pandemie starben weltweit Millionen an Menschen an den Folgen des Coronavirus. Kann eine Einzelperson für die Ansteckung eines anderen Menschen belangt werden?

weiterlesen...
Teilabriss der Carolabrücke geplant - Sorge vor Hochwasser
News aus der Welt

An der eingestürzten Carolabrücke in Dresden laufen die Vorbereitungen für einen Teilabriss. Auch das erwartete Elbe-Hochwasser mahnt zur Eile - vor allem ein Bereich braucht Schutz.

weiterlesen...