7. April 2024 / News aus der Welt

7177 Festnahmen bei Drogen-Razzien in Frankreich

Drogendealer terrorisieren viele französische Hochhausviertel. Mit massiven Razzien will die Polizei den Handel nun stoppen. Es gibt Tausende Festnahmen - und einen Drogenfund an ungewöhnlichem Ort.

Will die rund 4000 Drogenverkaufspunkte im Land beseitigen: Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin.
von dpa

Bei umfangreichen Drogen-Razzien in zahlreichen französischen Städten haben Fahnder binnen eines halben Jahres 7177 mutmaßliche Dealer festgenommen. Bei den insgesamt 482 Razzien seien außerdem 3,6 Tonnen Drogen, Hunderte Waffen sowie 11,3 Millionen Euro an kriminellen Geldern beschlagnahmt worden, teilte Innenminister Gérald Darmanin mit.

Die Polizeieinsätze unter dem Namen «Place nette» (sauberer Platz) sollten fortgesetzt werden. Sie sind Bestandteil einer im vergangenen Sommer gestarteten Strategie, die die Beseitigung der rund 4000 Drogenverkaufspunkte im Land zum Ziel hat. Polizeibeamte werden dazu an den entsprechenden Stellen der Städte über eine längere Zeit rund um die Uhr eingesetzt.

Die Einsätze sollen Drogenhändler dingfest machen und verhindern, dass diese ihr Geschäft nach einer kurzen Polizeiaktion ein paar Meter weiter gleich wieder starten. Gerade in den Hochhaussiedlungen vieler Großstädte in Frankreich agieren Drogenbanden und machen den übrigen Bewohnern das Leben schwer.

Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Abrechnungen zwischen Banden, bei denen auch Unbeteiligte ums Leben kommen. Besonders problematisch ist die Situation in der Hafenstadt Marseille, wo im vergangenen Jahr 49 Menschen bei Gewalttaten im Drogenmilieu ums Leben kamen. 

Zu einer ungewöhnlichen Festnahme kam es am Sonntag bei einer Drogen-Razzia in der Kleinstadt Avallon im Burgund. Dort entdeckten Fahnder im Wohnhaus der Bürgermeisterin 70 Kilogramm Cannabis. Die Rathauschefin wurde festgenommen, berichteten der Sender France Info und weitere Medien unter Berufung auf die Polizei. Auch eine von der Bürgermeisterin betriebene Apotheke wurde durchsucht.


Bildnachweis: © Thomas Samson/3p-afp/dpa
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