12. Februar 2025 / News aus der Welt

«Grausames Verbrechen»: Französin in Hinterhof getötet

Im Offenburger Bahnhofsviertel stirbt eine 37 Jahre alte Psychotherapeutin aus dem Elsass nach einem Angriff. Die Polizei ermittelt mit einem Großaufgebot - und wird rasch fündig.

Die Psychotherapeutin war nach ersten Ermittlungen am frühen Dienstagabend auf dem Heimweg.
von Christian Böhmer, dpa

Trauer und Entsetzen im badischen Offenburg: Mitten im belebten Bahnhofsviertel wird eine 37-jährige Französin getötet. Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein. Das Opfer des vermuteten Tötungsdelikts war Pendlerin aus dem benachbarten Großraum Straßburg und arbeitete in Offenburg, wie ein Polizeisprecher berichtete. 

Die Psychotherapeutin war nach ersten Ermittlungen am frühen Dienstagabend auf dem Heimweg, als sich der Angriff in einem Hinterhof in unmittelbarer Nähe der Praxis ereignete, in der sie arbeitete. 

SEK nimmt Mann fest 

Am Mittwochnachmittag nahm die Polizei einen möglichen Tatverdächtigen vorläufig fest. Es handelt sich um einen 42 Jahre alten Deutschen, der in seiner Wohnung in der Offenburger Weststadt durch Spezialkräfte festgesetzt wurde. Ob der Tatverdächtige mit der toten Frau in Verbindung steht, sei nun Gegenstand weiterer Recherchen, teilte die Polizei mit. 

Eine Zeugin hatte die schwer verletzte Frau gefunden und die Polizei gerufen. Trotz Erster Hilfe sei die 37-Jährige gestorben, wie die Ermittler berichteten. Eine Obduktion sollte weitere Erkenntnisse bringen. 

Tatort liegt in einem Geschäftsviertel

Die Frau wurde laut Zeugenhinweisen um etwa 18.30 Uhr im Bereich des Tatorts liegend gesehen. Die Spurensicherung untersuchte das Auto des Opfers in unmittelbarer Nähe des Tatorts. Der Hof liegt einem Gewerbe- und Geschäftsviertel und ist von einer Durchgangsstraße aus einsehbar. Nebenan ist ein beliebtes Shoppingviertel. 

Zur möglichen Tatwaffe gab es zunächst aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben. Der Sprecher berichtete von einer «gravierenden Gewalteinwirkung» - diese habe das Identifizieren der Frau zunächst erschwert. «Wir haben Hinweise und Spuren, denen wir nachgehen», sagte er. 

Rathauschef ist erschüttert

Der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) erklärte, er sei von der Gewalttat zutiefst erschüttert. «Ein solch grausames Verbrechen in unserer Stadt macht fassungslos und hinterlässt viele in Bestürzung und Trauer», sagte der Rathauschef. Die Stadt hat über 62.000 Einwohner. 

Auch einen Tag nach der Tat waren Ermittler auf dem abgesperrten Gewerbeareal in der Innenstadt präsent. Sie suchten nach Spuren und Beweismitteln. 

Nur wenige Meter entfernt gingen Menschen einkaufen und hielten sich in Cafés und anderen Lokalen auf. «Kann ich hier durchgehen? Was ist passiert?», fragte eine Passantin irritiert mit Blick auf die Absperrungen. 

Über 60 Beamte ermitteln

In der Sonderkommission «Rampe» ermitteln über 60 Beamte, wie die Polizei mitteilte. Ermittelt wird in «alle Richtungen» - das betrifft auch Patienten der Psychotherapeutin, wie der Sprecher sagte. Es werden weiter Zeugen gesucht. Eine unbedeutend erscheinende Beobachtung könnte sich im Nachhinein zur heißen Spur entwickeln, hieß es in einer Mitteilung. Ein Erotik-Kino in dem Bereich habe mit der Tat nach ersten Erkenntnissen nichts zu tun, sagte ein Sprecher.

In der Region arbeiten viele Pendler 

Offenburg im Ortenaukreis liegt im deutsch-französischen Grenzgebiet - bis zur Grenze des Nachbarlands sind es nur rund 20 Kilometer. Aus Frankreich pendeln jeden Tag viele Menschen nach Deutschland. Zwischen der badischen Stadt und der elsässischen Metropole Straßburg gibt es eine direkte Zugverbindung. Viele Pendler nehmen auch das Auto.


Bildnachweis: © Christian Böhmer/dpa
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