9. Oktober 2021 / News aus der Welt

29 Tote nach Massenvergiftung mit Alkohol in Russland

In Russland kommt es immer wieder zu Vergiftungen, weil Getränke mit gefährlichem Industriealkohol hergestellt werden. Bei einem Vorfall im Süden des Landes hat es nun viele Tote gegeben.

Ermittler haben in Orenburg über 600 Liter gefälschten Alkohol beschlagnahmt.
von dpa

Nach der Massenvergiftung von Menschen mit gepanschtem Alkohol im Süden Russlands ist die Zahl der Todesopfer auf 29 gestiegen. Es seien weitere Menschen im Krankenhaus an den Folgen der am 7. Oktober bekannt gewordenen massenhaften Vergiftung gestorben, teilten die Behörden der betroffenen Regionen Orenburg mit.

Orenburg liegt rund 1200 Kilometer südöstlich der russischen Hauptstadt Moskau an der Grenze zu der zentralasiatischen Republik Kasachstan. Die Zahl der Überlebenden liege bei mehr als 20, hieß es. Seit Tagen werden immer höhere Opferzahlen gemeldet.

Am Freitag war von 17 Toten die Rede gewesen. Gestorben seien nun weitere Menschen mit besonders schweren Vergiftungserscheinungen und Patienten im Koma, hieß es. Der zuständige Gouverneur, Denis Pasler, kündigte großflächige Kontrollen von Verkaufsstellen in der Umgebung an, um den gepanschten Alkohol aus dem Verkehr zu ziehen. «Bis zum Abschluss der Ergebnisse kann Alkoholkonsum lebensgefährlich sein», warnte er. Mehr als 1200 Glas- und Plastikflaschen waren bereits beschlagnahmt worden.

Wegen des Handels mit dem gepanschtem und nicht zugelassenen Alkohol wurden neun Verdächtige festgenommen, wie das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mitteilte. Es seien zudem elf Metallfässer mit etwa 200 Litern verdächtiger Flüssigkeit gefunden worden. Die mutmaßlichen Täter sollen die Getränke vor allem in der Großstadt Orsk in der Region Orenburg, aber auch in anderen Orten verkauft haben.

Wodka und anderer Alkohol dürfen in Russland nur mit offiziellen Kennnummern verkauft werden. Trotzdem kommt es immer wieder zu schweren Alkoholvergiftungen besonders in der Provinz, weil dort Getränke bisweilen aus billigem, aber lebensgefährlichem Industriealkohol hergestellt werden.

In den Leichen wurde nach Angaben der Behörden reines Methanol nachgewiesen - «ein tödliches Gift», wie es hieß. «In einigen Fällen wurde festgestellt, dass die Konzentration des Stoffes drei- bis fünfmal höher als eine tödliche Dosis war.» Es handelt sich um einen der größten Fälle dieser Art der vergangenen Jahre. 2016 starben in Irkutsk 76 Menschen, nachdem sie Alkohol, der mit einem Glasreinigungsmittel versetzt war, getrunken hatten.


Bildnachweis: © Investigative Committee/Russian Investigative Committee/TASS/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Der T.S.G. Rheda lädt zum Handballschnuppertag ein
Good Vibes

Teamgeist, Sport und Spielspaß am 17. März 2024

weiterlesen...
Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Drei spannende Jobangebote in Rheda-Wiedenbrück
Job der Woche

Starte noch heute Deine Karriere bei der Keisinger Gruppe

weiterlesen...

Neueste Artikel

Erneut Busunglück auf Autobahn: Mehr als 20 Verletzte in NRW
News aus der Welt

Erst auf der A9, nun auf der A44: Zum zweiten Mal binnen weniger Tage kommt ein Reisebus von einer Autobahn ab und stürzt auf die Seite. Diesmal verunglückt eine Gruppe von Berufsschülern aus Warburg.

weiterlesen...
Erdbeben erschüttert Westgriechenland
News aus der Welt

In Griechenland hat abermals die Erde gebebt. Gab es Opfer oder Schäden?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Erneut Busunglück auf Autobahn: Mehr als 20 Verletzte in NRW
News aus der Welt

Erst auf der A9, nun auf der A44: Zum zweiten Mal binnen weniger Tage kommt ein Reisebus von einer Autobahn ab und stürzt auf die Seite. Diesmal verunglückt eine Gruppe von Berufsschülern aus Warburg.

weiterlesen...
Erdbeben erschüttert Westgriechenland
News aus der Welt

In Griechenland hat abermals die Erde gebebt. Gab es Opfer oder Schäden?

weiterlesen...